Forschungsbericht 1997-98 | |
Institut für Geophysik
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Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 16 - Physik Institut für Geophysik Erdmagnetismus | ||||
Elektromagnetische Tiefenforschung (Magnetotellurik)
Mit der Methode der Magnetotellurik wird die elektrische Leitfähigkeit der Erdkruste
und des obersten Erdmantels untersucht. Die gesuchte Information ist in den Amplituden- und
Phasenbeziehungen zwischen den natürlichen Schwankungen des erdmagnetischen Feldes
und dem induzierten erdelektrischen Feld im Periodenbereich von einigen Zehntel bis zu
einigen Tausend Sekunden enthalten.
Magnetotellurische Untersuchungen als Begleitvorhaben zum Nordostdeutschland-Profil des
Deutschen Kontinentalen Reflexionsseismischen Programms (DEKORP) zwischen
Rügen und dem Harz bildeten einen Arbeitsschwerpunkt. Von besonderer Bedeutung bei
paläogeographischen Rekonstruktionsversuchen des Kollisionsbereichs zwischen
Fennoscandia und Ost- Avalonia ist der Nachweis einer Zone erhöhter
Leitfähigkeit im Tiefenbereich von ca. 7 km bis etwa 11 km im Nordteil des Profils. Hier
handelt es sich wahrscheinlich um nach Süden abtauchende altpaläozoische
Corg- reiche "Skandinavische Alaunschiefer", die in der Offshore-Bohrung G14
in ca. 1600 m Tiefe erbohrt wurden. Messungen an Proben der Bohrung ergaben eine hohe
elektrische Leitfähigkeit mit spezifischen Widerständen von z.T. unter 1Wm, die auf den graphitisierten organischen Gehalt dieser ehemaligen
Erdöl/Erdgas-Muttergesteinen zurückzuführen sind.
Im zweiten Arbeitsschwerpunkt konnten magnetotellurische Messungen auf dem 400 km
langen Profil GEOLIMEX quer durch den Süden Mexikos, für das auch seismische
und gravimetrische Ergebnisse vorliegen, sowie auf einem weiter nördlich gelegenen
600 km langen Prallelprofil zwischen Acapulco und Tampico abgeschlossen werden. Die
bisherigen Ergebnisse erbrachten für das GEOLIMEX-Profil sichere Hinweise auf die
Existenz einer angenähert parallel zur Oberkante der subduzierten ozeanischen
Cocos-Platte abtauchenden Zone erhöhter elektrischer Leitfähigkeit. Weiterhin
lassen sich entlang des Profils Abschnitte einteilen, die weitgehend der Gliederung in
geologische Krusten-Komplexe ("Terranes") entsprechen. Auf dem Parallelprofil zeichnen sich
auffällig hohe spezifische Widerstände ab, die Hinweise auf die abtauchende Platte
erschweren.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter