Forschungsbericht 1997-98 | |
Institut für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik Philippistr. 17 48149 Münster Tel. (0251) 83-39142 Fax: (0251) 83-31755 e-mail: gfd.deutsch@uni-muenster.de WWW: http://deuserv.uni-muenster.de/ Direktor: Prof. Dr. Ilpo T. Piirainen | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 11 - Philologie Institut für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik Sprachwissenschaft | ||||
Journal & Portfolio - Schreiben als Wahrnehmungs- und Denkhilfe
Das auf mehrere Semester angelegte Projekt mit Studierenden des Faches Deutsch hat folgende
Ziele: Die Studierenden werden zum täglichen (nicht nur literarischen)
Schreiben angeregt. Dabei wird das Journal als Organisationsform des Schreibens genutzt.
Schreibjournale berichten, was gedacht und getan wird, um ein Schreibprodukt herzustellen.
Eine regelmäßige Schreibarbeit, die über simples Schreibenlassen weit
hinausgeht, soll zu einer größeren Routine beim eigenen Schreiben, zu einer
Selbstorganisation der Schreibfähigkeiten führen. Sie soll helfen, sich mit den
verschiedenen Phasen der Textentwicklung näher auseinanderzusetzen. Im Rahmen von Portfolios sollen die Schreiberinnen und Schreiber
zusätzlich ihre eigenen Erfahrungen mit dem Schreiben von Texten kommentieren und
begründen. Auf diese Weise werden Journale zu einer resümierenden Reflexion auf
das Schreiben allgemein. Indem zusätzlich der eigene Arbeitsprozess mit dem anderer
Schreiberinnen und Schreiber verglichen werden kann (zum Beispiel in
Werkstatt-Gesprächen), wird er für die eigene Kritik transparenter und somit zur
Grundlage für mögliche Veränderungen: Schreiben wird deutlich als Prozess
erlebt. Journal und Portfolio sollen den Schreiberinnen und Schreibern auch
einen Zugang zum schreibenden Lernen bieten. Sie machen individuelles Lernen sichtbar und
zeigen, wie Lernen zukünftig effektiver gestaltet werden kann. Als Ergebnis steht nicht
nur ein besseres Verständnis für die Leistungsfähigkeit eigener Texte,
sondern auch der Gewinn von Einsichten in Arbeitsgewohnheiten und Schreib-/Lernstrategien,
die u.U. zum Vorteil der Schreibenden verändert werden können. Insgesamt erhofft sich das Projekt Einsichten im Hinblick auf die Frage,
inwieweit Journal und Portfolio wichtige Beiträge zu einer ganzheitlichen (holistischen)
Schreibpädagogik liefern können.
Beteiligter Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter