Forschungsbericht 1997-98 | |
Psychologisches Institut I Psychologische Diagnostik und Klinische Psychologie Fliednerstr. 21 48149 Münster Tel. (0251) 83-0 (Vermittlung) Fax: (0251) 83-34113 e-mail: @psy.uni-muenster.de WWW: http://wwwpsy.uni-muenster.de/inst1.html Geschäftsführende Direktorin: Prof. Dr. de Jong-Meyer | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 08 - Psychologie und Sportwissenschaft Psychologisches Institut I - Psychologische Diagnostik und Klinische Psychologie Arbeitsbereich Prof. Dr. H. Bommert | ||||
Psychologische Aspekte von Medienwirkungen
Seit Anfang der 90er Jahre in verschiedenen Untersuchungen nachhaltig belegt worden war,
dass die Persönlichkeit eines Rezipienten einen wesentlichen Faktor bei der
Beschreibung und Erfassung von Medienwirkungen (hier: im Fernsehen) darstellt, galt ein
weiteres Interesse der Frage nach einem angemessenen Zugang zur Erfassung medienrelevanter
Zielgruppen unter Einbeziehung eben dieser Persönlichkeitsmerkmale von Zuschauern:
Die bis dahin durchgeführte Segmentierung von Publika erfolgte regelmäßig
anhand von soziologisch-demographischen und/oder fernsehkonsum-orientierten Merkmalen
unter weitgehender Vernachlässigung von Persönlichkeitsmerkmalen. Zu
klären war daher, ob eine sinnvolle Segmentierung der Zuschauer unter Einbeziehung
aller drei Komponenten (Demographische Merkmale, Ausmass des Fernsehkonsums,
Rezipienten-Persönlichkeit) möglich ist, und mit welchen Konsequenzen bezogen
auf die Wahrnehmung von Fernsehinhalten bei verschiedenen Segmentierungsansätzen zu
rechnen ist.
Die dazu durchgeführten Untersuchungen lassen sich in ihrem zentralen Ergebnis
wiederum als deutlicher Hinweis darauf interpretieren, dass es für eine sachgerechte
Erfassung und Interpretation von Medienwirkungen geradezu unabdingbar ist,
psychodiagnostische Persönlichkeitsmerkmale der Rezipienten zu berücksichtigen:
Mit einer unterschiedlichen Klassifikationsgrundlage bei der Erstellung derartiger
Gruppierungen (Einbeziehung von Persönlichkeitsmerkmalen überhaupt,
Einbeziehung zusammen mit soziodemographischen Merkmalen und/oder konsumbezogenen
Merkmalen, Nichtberücksichtigung einer der drei Merkmalsbereiche) gehen nicht nur
unterschiedliche, empirisch deutlich und stabil trennbare Zuschauergruppierungen einher,
sondern es läßt sich - bezogen wiederum auf den Bereich der Akteurwahrnehmung
in Fernsehsendungen - zeigen, dass deutliche Unterschiede im Hinblick auf die
Wahrnehmungsbereiche existieren, in denen sich bei unterschiedlich konzipierten
Gruppierungen der Zuschauer Interpretationsunterschiede bezogen auf die Akteurwahrnehmung
abbilden (z. B. stehen emotionale Komponenten der Akteurwahrnehmung in enger
Beziehung zu einer Zuschauergruppierung, die lediglich auf den psychodiagnostischen
Persönlichkeitsmerkmalen der Zuschauer basiert, während sozial-interaktive
Komponenten der Akteurwahrnehmung präziser vorhergesagt werden können,
wenn sich die Zuschauergruppierung auch auf die Merkmalsbereiche Soziodemographie und
Medienkonsum stützt).
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter