Forschungsbericht 1997-98 | |
Institut für Kunstgeschichte
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Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 07 - Geschichte / Philosophie Institut für Kunstgeschichte Prof. Dr. Joachim Poeschke | ||||
Antonio Canova
Die mythologischen Skulpturen Canovas bilden eine über alle Schaffensperioden des
Bildhauers verteilte Werkgruppe, die bislang nahezu ausschließlich aus stilkritischer und
sammlungsgeschichtlicher Perspektive betrachtet wurde. Durch die hier angestrebte
monographische Untersuchung soll eine methodisch stärker differenzierte
Annäherung an die einzelnen Werkkomplexe unternommen werden. So stellt sich schon
für die mythologischen Figuren und Gruppen des Frühwerks in Venedig und Rom
die bislang nur unzureichend geklärte Frage nach dem Verhältnis zur Tradition,
insbesondere zu der an Allegorien und mythologischen Werken reichen venezianischen Malerei
des 18. Jh. Für diese Skulpturen ebenso wie für spätere, in Rom entstandene,
ist besonders ihr Verhältnis zur zeitgenössischen archäologischen
Erforschung der antiken Bildwerke und ihrer Auswertung im Schrifttum zur antiken Mythologie
näher zu beleuchten. Einen wichtigen Platz unter seinen öffentlichen
Aufträgen nehmen die Ehrenstatuen in mythologischer Gestalt ein, so etwa diejenige
Napoleons als 'Mars Pacificator'. Für diese Monumentform, die zugleich mit Canova auch
weitgehend ihr Ende fand, ist zu klären, welche Absichten ihre Auftraggeber, aber
insbesondere auch Canova selbst mit ihnen verfolgte. An dieser Werkgruppe wird auch die
Bedeutung der Allegorisierung im späten 18. und frühen 19. Jh. genau so zu
erweisen sein, wie die Gründe für ihr Ende. Die Skulptur mythologischer Thematik
mit weiblichen Protagonisten wurde von den Zeitgenossen als das Genre gesehen, in dem
Canova alle anderen Bildhauer überflügelte, während umgekehrt seine
Werke im 'genere forte' oder 'sublime' zumeist auf herbe Kritik stießen. Die Gründe
hierfür werden sowohl anhand der zeitgenössischen Quellen, als auch anhand einer
Konfrontierung mit den Schriften zur Aesthetik herauszustellen sein. Das Arbeitsvorhaben
verfolgt keine werkmonographische Zielsetzung, weshalb nicht eine vollständige
Dokumentation der Werke geplant ist, sondern eine Untersuchung nach den genannten
Schwerpunkten durchgeführt werden soll.
Beteiligter Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter