Forschungsbericht 1997-98 | |
Seminar für Byzantinistik
Ludgeristr. 113 48143 Münster Tel. (0251) 4 14 59-0 Fax: (0251) 4 14 59-20 WWW: http://www.uni-muenster.de/ Geschäftsfüh. Direktor: Prof. Dr. Rainer Stichel | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 07 - Geschichte / Philosophie Seminar für Byzantinistik Voraussetzungen der byzantinischen Kultur in der jüdisch-christlichen Überlieferung der Antike | ||||
Der Verlust der kultischen Mitte: Tempel - synagoge - ekklesia, von der zentripetalen zur zentrifugalen Geographie
Nach byzantinischer Erwartung würde das römisch-christliche Imperium sich bis an die
Grenzen der bewohnten Erde erstrecken, deren Mittelpunkt sich in Jerusalem befinde. R. Stichel
untersucht die Herausbildung dieser heilsgeographischen Anschauung, die auf das Judentum
zurückgeht. In der griechischen Übersetzung des Alten Testaments wurde die
Versammlung derer, die an den Gott Israels glaubten sowohl durch synagoge wie
ekklesia bezeichnet. Ekklesia wurde dann nur noch zur Bezeichnung der
christlichen Kirche, sowohl als Institution wie als Kultort, verwendet. Doch blieb auch der
ältere Wortgebrauch erhalten; Clemens von Alexandreia (2. Jahrhundert) etwa benutzt
beide Begriffe zusammen, wenn er sagt, das Wort Gottes sei epi ten synagogen ekkklesias
gekommen, und juden christliche Gemeinden verwendeten das Wort synagoge bis ins 4.
Jahrhundert zur Bezeichnung ihrer Versammlungsorte.
Teilergebnisse hat R. Stichel in einem Vortrag über "Les confins de l'
cuméné d'après le témoignage de la liturgie byzantine"
während der 44e Semaine liturgique Saint-Serge des Instituts für orthodoxe
Theologie (Paris) (1998) vorgestellt.
Beteiligter Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter