Forschungsbericht 1997-98 | |
Medizinische Poliklinik
Albert-Schweitzer-Straße 33 48129 Münster Tel. (0251) 83-47516 Fax: (0251) 83-46979 e-mail: rahn@uni-muenster.de WWW: http://www.medweb/institute/medpol/index.html Direktor: Prof. Dr. Karl Heinz Rahn | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Medizinische Poliklinik Experimentelle Nephrologie | ||||
Modulation renaler Matrixporteinasen und deren Inhibitoren mittels TGF-ß-antagonistischer Proteoglycane (Decorin und Biglycan): Eine neue Strategie zur Prävention der Glomerulosklerose
Decorin und Biglycan sind zwei kleine interstitielle Proteoglycane, die zur Gruppe der
kleinen leucinreichen Proteoglycane gehören. Neben ihrer Rolle als
Matrix-organisierende Bestandteile können sie zusätzliche biologische
Aktivitäten aufweisen. Jüngste Untersuchungen zeigten, daß
Decorin, nicht aber Biglycan, zumindestens bei Endothelzellen antiapoptotisch wirkt.
Beide Moleküle sind in der Lage, TGF-ß zu binden. Die Applikation von
exogenem Decorin bewirkte bei experimenteller Glomerulonephritis eine Hemmung
der TGF-ß-abhängigen Überproduktion von extrazellulärer
Matrix. Unabhängig von der Tatsache, daß der Wirkungsmechanismus von
Decorin mit letzter Sicherheit nicht geklärt ist, erscheint die exogene Applikation
von Decorin zur längerfristigen Behandlung chronischer Nierenerkrankungen
wenig geeignet zu sein, da die Herstellung des rekombinanten Proteins technisch
limitiert und die Aufreinigung unter nicht-denaturierenden Bedingungen sehr
aufwendig ist. Hingegen halten wir es für möglich, einen therapeutisch
nutzbaren Effekt dadurch zu erzielen, daß nicht die Proteoglycanbiosynthese
erhöht, sondern vielmehr der Katabolismus dieser Proteoglycane vermindert
wird.
Der Abbau beider Proteoglycane erfolgt vorwiegend intralysosomal nach Rezeptor-vermittelter
Endozytose. Für die Niere ist eine effiziente Decorin- und Biglycan-Endozytose durch
Mesangialzellen und intestitielle Fibroblasten nachgewiesen worden. Verantwortlicher Rezeptor
ist eine Coreprotein-bindendes 51 kDa Protein. Da dieser Rezeptor durch Heparin,
Heparinoide und Heparansulfat blockiert werden kann, sollen im vorliegenden Projekt
strukturelle Voraussetzungen von Heparin und Heparansulfat zur Hemmung der
Decorinendozytose bei Mesangialzellen untersucht werden.
Geeignete Heparinderivate sollen dann kontinuierlich bei Ratten mit Thy-1-Nephritis appliziert
werden, um zu sehen, inwieweit sich der intraglomeruläre Decoringehalt sowie der
Erkrankungsverlauf (Proteinurie, zellspezifische Fibronectinsplicevariante im Glomerulus)
verändert.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter