Diabetes mellitus und gastrointestinale Motilitätsstörungen

Bei Patienten mit Diabetes mellitus wurde die Magenentleerung mittels Szintigraphie und 13C-Acetat-Atemtest bestimmt. Im Vergleich zu gesunden Kontrollen fanden sich sowohl Veränderungen der mittels Elektrogastrographie (EGG) bestimmten elektrischen als auch der mittels Manometrie bestimmten postprandialen motorischen Aktivität sowie eine überschießende postprandiale Glukagonfreisetzung, die möglicherweise die beobachteten Störungen der Motilität erklären könnte. Außerdem konnten wir zeigen, daß bei Patienten mit Diabetes mellitus ein verstärkter saurer Reflux auftritt, der auf erniedrigte Drucke im distalen Ösophagus und die verzögerte Magenentleerung zurückzufühtren ist. Ähnliche Untersuchungen wurden auch bei Patienten mit HIV-Erkrankung durchgeführt. Es konnte eine im Vergleich zu gesunden Kontrollen verzögerte Magenentleerung sowie eine verminderte postprandiale Motilität nachgewiesen werden, die für die häufig auftretenden gastrointestinalen Beschwerden in dieser Patientengruppe verantwortlich sein könnte.

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. med. Dr. h.c. W. Domschke, Priv.-Doz. Dr. med. J.W. Konturek, Dr. med. H. Fischer

Veröffentlichungen:

Konturek, J.W., H. Fischer, I.R. v.d. Voort, W. Domschke: Disturbed gastric motility in patients with human immunodeficiency virus infection. Scnad.J. Gastroenterol., 1997; 32:221-225

Fischer, H., T. Heidemann, K. Hengst, W. Domschke, J.W. Konturek: Disturbed gastric motility and pancretic hormone release in patients with diabetes mellitus. J. Physiol. Pharmacol. 1998; 49, 529-536

Fischer, H., T. Heidemann, K. Hengst, W. Domschke, J.W. Konturek: Increased gastrooesophageal reflux in diabetes mellitus. Gastroenterology 1998; 114:A752

Fischer, H., J.W. Konturek, T. Heidemann, K. Hengst, S. Schütz, O. Schober, W. Domschke: Neurohormonal regulation of gastric motility in patients with insulin dependent diabetes mellitus. Gastroenterology 1997; 112:A731