Histobiologische Charakterisierung der Tumorinvasionsfront beim Oralkarzinom
Hintergrund: Ein signifikanter Anstieg der Inzidenz oraler Karzinome und die damit
verbundene Mortalität in Europa mit einer annähernd 300 prozentigen Eskalation
in bestimmten zentral- und osteuropäischen Ländern signalisiert das erneute
Auftreten eines alten Problems des öffentlichen Gesundheitswesens. Noch immer sterben
die Hälfte der Patienten mit Mundkarzinomen innerhalb von zwei Jahren nach
Diagnosestellung trotz wichtiger Entwicklungen multimodaler Behandlungskonzepte für
diese Erkrankung.
Folgerung: I) Standardtherapien oraler Karzinome mittels
Chirurgie und/oder Strahlentherapie sind nicht effektiv genug und II) die
gegenwärtigen Eckpfeiler therapeutischer Entscheidungen wie das TNM-System und das
konventionelle histopathologische Grading unvollkommene prognostische Indikatoren sind. Es
gibt daher einen dringenden Bedarf an Studien über neue therapeutische und
prognostische Faktoren. Eine der vielversprechendsten jüngsten Entwicklungen in diesem
Bereich ist das Entschlüsseln der Bedeutung der "invasive tumor front" (ITF) für
die biologische Aggressivität oraler Karzinome.
Arbeitshypothese: Wir vermuteten, daß sowohl
histobiologische Marker der Tumorproliferation, Invasion, und Exprimierung bestimmter
Adhäsionsmoleküle, als auch molekulare Marker, die die Empfindlichkeit für
die Strahlentherapie vorhersagen könnten, der biologischen Funktion von ITF zugrunde
liegen. Außerdem tragen Störungen der normalen
Epithel-Mesenchymalen-Interaktion an der Tumor-Wirt Grenze zur Tumorprogression bei.
Ziele und Forschungsplanung: Dieses Porjekt hatte zum Ziel
1) Standardisierung und Einführung objektiver Kriterien für ein
histopathologisches Malignitätsgrading der ITF 2) Untersuchung der Exprimierung
histobiologischer und molekularer Marker mit mutmaßlicher prognostischer Signifikanz
anhand klinischen Materials und 3) Entwicklung und Verbesserung bestehender
Zellmodelle zum Studium der Zell-Zell- und Zell-Stroma-Interaktionen an der ITF mit dem
möglichen Ziel, neue, individuelle therapeutische Ansätze zu entwickeln.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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