Forschungsbericht 1997-98   
WWU-Logo Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie
Kardinal-von-Galen-Ring 10
48129 Münster
Tel. (0251) 83-56859
Fax: (0251) 83-56889
e-mail: a.lamprecht.dinnesen@uni-muenster.de
WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/phon

Direktorin: Prof. Dr. A. Lamprecht-Dinnesen

 
 
 
[Pfeile blau] Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie
Forschungsschwerpunkt "Zentrale Hör- und Sprachverarbeitung"
 


Analyse von Phonemverwechselungen bei Cochlea-Implantat-Trägern: Multidimensionale Skalierung als Hilfsmittel in der Hör-Sprach-Therapie

Bei der Therapie einer im Innenohr begründeten Gehörlosigkeit wird häufig ein Cochlea-Implantat (CI) eingesetzt, das die ausgefallenen sensorischen Funktionen des Innenohres annäherungsweise ersetzt. Eine der Implantation folgende Hör-Sprach-Therapie ist notwendig. In dieser Arbeit werden effektive Methoden zur optimalen Anpassung der Hör-Sprach-Therapie an die Bedürfnisse des einzelnen Patienten entwickelt.

Dazu wurde ein Konsonantenerkennungstest mit vier erwachsenen CI-Trägern durchgeführt. Die Analyse der Konsonantenverwechslungen mit der Multidimensionalen Skalierung (MDS) liefert ausführlich und sehr anschaulich Aufschlüsse über die Schwierigkeitshierarchien in der Phonemerkennung der Patienten. Diese Informationen können direkt in die Konzeption von Trainingsmaterial für die Hör-Sprach-Therapie einfließen.

Bei dem Therapieansatz der "Merkmalsfokussierung" werden ursprünglich sekundäre, aber vom CI übertragene akustische Schlüsselmerkmale der Sprachlaute in dem Trainingsmaterial so verstärkt, daß den Patienten die Erkennung des zu trainierenden Phonems wegen Fokussierung seiner Aufmerksamkeit auf diese Merkmale leichter fällt. Für die darauf zielende Analyse der Phonemverwechslungen wird ein zweistufiges Verfahren vorgeschlagen: Zunächst werden mit einem alle Konsonanten umfassenden Phonemerkennungstest und anschließender Darstellung mit der MDS Gruppen von ähnlichen Phonemen ermittelt. Dann wird die Feinstruktur der Verwechslungen innerhalb dieser Phonemgruppen mit einem weiteren, detaillierteren Phonemerkennungstest und anschließender MDS-Darstellung aufgelöst. Damit lassen sich möglicherweise diejenigen Schlüsselmerkmale ermitteln, durch deren Verstärkung die Phonemerkennung besonders wirkungsvoll trainiert werden kann.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. Michael Riebandt, Prof. Dr. Antoinette Lamprecht-Dinnesen, Prof. Dr. Walter Sendlmeier (Direktor des Fachgebiets Kommunikations-wissenschaften, Technische Universität Berlin)
 
 
[Startseite (Rektorat)] [Inhaltsverzeichnis] [vorherige Seite] [nächste Seite]

Hans-Joachim Peter
EMail: vdv12@uni-muenster.de
HTML-Einrichtung: Izabela Klak
Informationskennung: FO05AYB04
Datum: 1999-09-08