Forschungsbericht 1997-98 | |
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie
Albert Schweitzer-Straße 33 48129 Münster Tel. (0251) 83-47472 Fax: (0251) 83-47479 e-mail: neuroch@uni-muenster.de WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/neuroch/index.html Direktor: Prof. Dr. med. Hansdetlef Wassmann | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie Neuroonkologie | ||||
Fusion bildgebender Befunde bei Gliomen mit neuronavigationsgesteuerter Gewebeentnahme und Korrelation zum neuropathologischen Befund
In der Diagnostik und Therapie der Hirntumoren besteht seit 1992 eine intensive Kooperation mit
der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin sowie den Instituten für klinische
Radiologie und Neuropathologie. Diese besteht in der frühzeitigen Erfassung und
Graduierung von Hirntumoren durch bildgebende Verfahren, die tumorbedingte
Veränderungen der Hirnmorphologie und des Hirnstoffwechsels nachzuweisen versuchen.
Korreliert werden diese Ergebnisse mit den Befunden des Instituts für Neuropathologie
aus stereotaktischen Hirnbiopsien oder operativ entfernten Hirntumoren.
Der Arbeitsgruppe steht bislang die stereotaktische Einrichtung zur Hirnbiopsie und ein
Operationsmikroskop der Klinik für Neurochirurgie sowie ein
Einzel-Photonen-Emissionstomograph (SPECT) und seit 1996 ein
Positronen-Emissionstomograph der Klinik für Nuklearmedizin zur Verfügung. Mit
den Radiopharmaka 123Iod-a -Methyltyrosin
(123-IMT) in der SPECT und 18Fluor-Desoxyglukose (18-FDG) in der PET lassen
sich der Aminosäuretransport bzw. der Glukosemetabolismus der Hirntumoren darstellen.
In einem speziellen Forschungsprojekt wird die durch Bildgebung erfaßte
Gliominfiltrationszone mittels Fusion von Bilddaten unterschiedlicher Modalität (CT,
MRT, SPECT, PET) markiert; zur Korrelation zwischen den nuklearmedizinischen und
neuropathologischen Befunden sowie zur Analyse dieses peripheren Gliomgebietes werden
Proben entnommen. Da bisher nicht erforscht ist, wodurch die Aufnahme von
Aminosäuren im Hirntumor bestimmt wird, und da es verschiedene Hypothesen gibt
(Blut-Hirn-Schranke, entzündliche Infiltrate, Tumorzell-Proliferation), werden im
entnommenen Gewebe Marker für die Blut-Hirnschranke, die Proliferation in Tumor- und
Gefäßwandzellen und die entzündliche Reaktion (Lymphozyten,
Makrophagen) bestimmt. Der Aminosäuretransporter des Menschen für I-123-IMT
kann mit Antikörpern gegen Epitope dieses Carriers lokalisiert werden. Ferner kann eine
unmittelbare mikroautoradiographische Untersuchung die Lokalisation des radioaktiven Stoffes
(I-123-IMT) ermöglichen. Nicht zuletzt wird erforscht, ob durch eine Entfernung dieser
Gliominfiltrationszone, soweit dies möglich ist, der Tumorprogreß aufgehalten und
die Überlebenszeit des Patienten im Vergleich zu konventionell operativen Verfahren
verlängert werden kann.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter