Forschungsbericht 1997-98 | |
Institut für Strahlenbiologie
Robert-Koch-Straße 43 48149 Münster Tel. (0251) 83-55311 Fax: (0251) 83-55303 e-mail: goehde@uni-muenster.de WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/stbio/index.html Direktor: Prof. Dr. Wolfgang Göhde | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Institut für Strahlenbiologie Prof. Dr. Göhde, Prof. Dr. Köhnlein, PD Dr. Severin | ||||
Strahlenrisiko im Bereich niedriger Strahlendosen
Die Kenntnis der Dosiswirkungsbeziehung der Strahleninduktion von Malignomen bei niedrigen
Dosen und kleinen Dosisraten sollte die Grundlage für Risikoabschätzungen bei
Strahlenexpositionen am Arbeitsplatz (Nukleartechnologie) und in der Umwelt sein. Offizielle
Krebsrisikoabschätzungen mußten in den zurückliegenden Dekaden
wiederholt nach oben revidiert werden. Gründe dafür sind die lange "Latenzzeit"
und die noch immer steigende zusätzliche Krebsmortalität unter den in die
Lebenszeitstudie (LSS) aufgenommenen Überlebenden der Atombombenexplosionen in
Japan. Dennoch hat man von den bei Dosen über 100 cGy beobachteten Effekten
früherer Analysen mit kürzeren "Follow up"-Zeiten auf die Risikozunahme im
Bereich kleiner Dosen extrapoliert. Dabei werden die bei Tierexperimenten und in Zellsystemen
für hohe Dosen gefundenen Strahleneffekte auf die Verhältnisse beim Menschen
übertragen. Das hat dann zu der Überzeugung geführt, daß der
biologische Effekt pro Dosiseinheit bei kleinen Strahlendosen und niedrigen Dosisraten
reduziert sei. Es gibt Ansätze, die unterschiedlichen Resultate zum Anlaß zu
nehmen, neue Hypothesen zu testen und mehr über die nur wenig verstandenen
Beziehungen zwischen strahleninduzierten physikochemischen Reaktionen und menschlicher
Gesundheit zu lernen. Die eigenen Untersuchungen sollen dazu beitragen, daß bei einer
Neuformulierung von Strahlenschutzvorschriften die neuen Erkenntnisse berücksichtigt
werden.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter