Forschungsbericht 1997-98 | |
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Albert-Schweitzer-Str. 33 48149 Münster Tel. (0251) 83-47251 Fax: (0251) 88704 e-mail: hva@uni-muenster.de WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/anaest/ Direktor: Prof. Dr. med. H. Van Aken | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Schmerzforschung am Akutmodell, Dr. H. Bürkle (Leiter), Dr. Bantel, Dipl. Biol. Konopka, Dr. Wüsten | ||||
Schmerzforschung I: Periphere und zentrale neuronale Sensibilisierungsmechanismen
Methoden
entzündliches Kniegelenksmodell mit
Fragestellungen
Die zentralnervöse (spinale, epidurale) Applikation von alpha2-Adrenozeptor-Agonisten,
Opioiden und Acetylcholinesterase-Inhibitoren erzeugt eine z.T. potente, dosisabhängige
Analgesie. Daneben ist für peripher applizierte Opioide eine analgetische Wirkung
demonstriert worden, die auf spezifische Rezeptoren an den peripheren Nervenendigungen
zurückgeführt wird. Weil Opioide, alpha2-Agonisten und
Acetylcholinesterase-Inhibitoren nach zentraler Applikation teilweise gleiche Wirkmechanismen
haben (u.a. Beeinflussung von G-Proteinen und Kaliumkanälen bzw. des
NO-Stoffwechsels), wird ebenfalls eine periphere Wirkung für alpha2-Agonisten und
Acetylcholinesterase-Inhibitoren postuliert. Es ist Ziel dieser Arbeitsgruppe am Modell des
entzündlichen Kniegelenks die analgetische Wirkung der o.a. Substanzen nach zentraler
Applikation mit der nach peripherer zu vergleichen und den Einfluß des
entzündlichen Prozesses auf die analgetische Potenz der Medikamente zu untersuchen. In
einem weiteren Schritt soll durch die spinale invivo Mikrodialyse an die
Mediatorausschüttung im Rahmen der peripheren Entzündung und deren
Beeinflussung durch die Studienmedikamente gemessen werden.
Ergebnisse
Anhand der Untersuchungen konnte erstmalig eine periphere analgetische Aktivität des
Acetylcholinesterase-Inhibitors Neostigmin am menschlichen Kniegelenk sowie die
Interaktionen von muskarinergen Rezeptoren bei entzündlichen Schmerzen nachgewiesen
werden. Desweiteren konnte für Clonidin nach intrathekaler und intraartikulärer
Applikation eine potente analgetische Wirkung am entzündlichen Kniegelenksmodell
gezeigt werden, wobei der Entzündungsprozess die periphere Wirkung von Clonidin
verstärkte.
Perspektiven
Die durch die Mikrodialyse erhobene Mediatorverteilung bei Entzündung und nach
Medikamentenapplikation soll als biochemisches Korrelat zu den Ergebnissen aus den
verhaltensbiologischen Testungen in Beziehung gesetzt werden. Dadurch sollen neue
Erkenntnisse über den Pathomechanismus und die Beeinflussbarkeit zentraler
schmerzverarbeitender Systeme gefunden werden.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter