Forschungsbericht 1997-98 | |
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Albert-Schweitzer-Str. 33 48149 Münster Tel. (0251) 83-47251 Fax: (0251) 88704 e-mail: hva@uni-muenster.de WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/anaest/ Direktor: Prof. Dr. med. H. Van Aken | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Experimentelle geburtshilfliche Anästhesie, PD Dr. M. Marcus (Leiter), Dr. Gogarten, Dr. Gramke, Dr. Strümper, cand. Med. Sheler, cand. Med. Frevel, cand. Med. Scurry | ||||
Einfluß verschiedener vasoaktiver Substanzen auf den uterinen Blutfluß
Im Rahmen von Epiduralanalgesien auftretende Hypotensionen können zu einer Abnahme
der uteroplazentaren Durchblutung und somit zu einer fetalen Minderperfusion führen.
Zur Prävention einer Hypotonie wird im Allgemeinen eine Volumengabe von mindestens
500-1000 ml einer Elektrolytlösung durchgeführt. Ist dieses Vorgehen nicht
ausreichend, so werden vasoaktive Substanzen zur Steigerung des mütterlichen arteriellen
Druckes verwendet. Während Substanzen mit vorwiegend ß-mimetischen
Eigenschaften (Ephedrin, Etilefrin) in niedriger Dosierung auch gleichzeitig den uterinen
Blutfluß steigern können, wird dieser durch a-Mimetika weiter reduziert. Das in
Deutschland häufig verwendete Akrinor wurde hinsichtlich seines Effektes auf den
uterinen Blutfluß noch nicht untersucht. In diesem Projekt wurde der Einfluß von
Ephedrin, Etilefrin und Akrinor auf den uterinen Blutfluß sowie die hieraus resultierenden
Veränderungen des Säure-Basen-Haushaltes des Fetus untersucht. Diese
Substanzen werden im klinischen Alltag zur Therapie eines mütterlichen
Blutdruckabfalles nach Anlage einer Epiduralanalgesie verabreicht, wenn eine alleinige
Volumengabe von 500 - 1000 ml einer Vollelektrolytlösung zur
Prävention nicht ausreichend ist. Ephedrin und Etilefrin führen in niedriger
Dosierung zu einer Augmentation des mütterlichen arteriellen Druckes ohne den uterinen
Blutfluß negativ zu beeinflussen. Die Wirkung von Akrinor auf den uterinen
Blutfluß und somit auf die Versorgung des Fetus wurde bisher nicht untersucht, obwohl
die Substanz gerade im deutschprachigen Raum bevorzugt eingesetzt wird. Da Akrinor® ein
potenter Vasokonstriktor ist, könnte es bei dieser Substanz zu einer möglichen
Beeinträchtigung des Fetus durch eine Konstriktion der A. uterina trotz
wiederhergestelltem mütterlichen arteriellen Druck kommen. Somit wäre der Fetus
auch weiterhin einer klinisch nicht feststellbaren intrauterinen Minderversorgung ausgesetzt.
Sowohl Etilefrin als auch Akrinor sind Substanzen mit indirekter bzw. direkter
(-sympathomimetischer Wirkung und es ist bekannt, daß die A. uterina auf eine
(-Stimulation mit einer Vasokonstriktion reagiert.
Beteiligte Wissenschaftler: |
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Hans-Joachim Peter