Forschungsbericht 1997-98 | |
Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten - Allgemeine Dermatologie und Venerologie -
Von-Esmarch-Str. 56 48149 Münster Tel. (0251) 83-56501 Fax: (0251) 83-56522 e-mail: derma@uni-muenster.de WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/derma/ Direktor: Prof. Dr. med. T. Luger | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten - Allgemeine Dermatologie und Venerologie - Forschungsaktivität im histologischen und elektronenmikroskopischen Labor der Universitäts-Hautklinik | ||||
Granuläre Parakeratose
Die axilläre granuläre Parakeratose ist eine neu beschriebene Dermatose, die sich
in den großen Beugen mit chronisch rezividierenden juckenden Knötchen und
Plaques manifestiert. Es kommt dabei zu einer massiven Schuppung der Haut, der eine
eigentümliche Form der Hyperkeratose zugrunde liegt. In der stark verbreiteten
Hornschicht findet sich dabei ein granuläres Material, das namensgebend für diese
Dermatose ist. In einer Untersuchung an 10 Patienten wurde der Pathomechanismus dieser
Dermatose untersucht. Die Proben wurden dabei histologisch und immunhistochemisch
aufgearbeitet. In einer speziell entwickelten Technik wurde Paraffinmaterial umgebettet und
elektronenmikroskopischen und immunelektronenmikroskopischen Untersuchungen
zugänglich gemacht (siehe Projekt 3). Die Aufarbeitung der Biopsien ergab, daß die
granuläre Parakeratose eine einzigartige Differenzierungsstörung der Epidermis
aufweist. Die Keratinozyten bauen dabei ihre Keratohyalingranula nicht ab und arretieren auf
der Stufe der sogenannten 'Transional cells'. Dieser Störung liegt wahrscheinlich eine
fehlerhafte Prozessierung von Profilaggrin zu Filaggrin zugrunde. In der Folge unterbleibt die
Aggregation der Keratinfilamente in der Hornschicht. Desweiteren wird Loricrin nicht in die
Membranen der Hornschicht eingebaut, was die mangelhafte Ausbildung des 'Cornified
envelope' erklärt. Diese Veränderungen führen in der Summe zu einer
ausgeprägten Retentions-Hyperkeratose. Die auslösende Ursache bleibt unbekannt,
die Anwendung von Deodorants als exogener Faktor konnte nicht bei allen Patienten beobachtet
werden. Allergologische Faktoren konnten in unseren Untersuchungen ausgeschlossen werden.
Die ultrastrukturellen und immunhistochemischen Veränderungen lassen an ein
toxisch-irritatives Geschehen denken, das in den großen Beugefalten verstärkt
auftritt.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter