Forschungsbericht 1997-98 | |
Institut für Finanzwissenschaft
Wilmergasse 6-8 48143 Münster Tel. (0251) 83-22871 bzw. 83-22821 Fax: (0251) 83-22826 e-mail: Grossekettler@wiwi.uni-muenster.de bzw. 13inme@wiwi.uni-muenster.de WWW: http://www.wiwi.uni-muenster.de/~12/index.htm Direktoren: Prof. Dres. H. Grossekettler, I. Metze | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Finanzwissenschaft Lehrstuhl Finanzwissenschaft I | ||||
Dogmengeschichte und Methodologie der Wirtschaftswissenschaften
Die Arbeit in diesem Forschungsbereich ist darauf gerichtet, die Geschichte der
ökonomischen Theoriebildung zu beleuchten und die Bedingungen für die
Entstehung und Entwicklung einzelner Forschungsrichtungen zu analysieren. Eng damit
verknüpft sind Fragen der Methodik zur Analyse ökonomischer Probleme. Im
Berichtszeitraum hatte dieser Forschungsbereich zwei Schwerpunkte: Zum einen hat Prof.
Grossekettler sich mit zwei deutschsprachigen Vorläufern der Law and Economics-Schule
auseinandergesetzt: Franz Böhm, der Mitbegründer der Freiburger Schule, hat in
seinen Arbeiten über die Wirtschaftsverfassung bereits implizit die Möglichkeit der
Nutzbarmachung von Transaktionskosten für die Soziokatalyse erkannt; durch gezielte
Gestaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen können gesamtwirtschaftlich
wünschenswerte Handlungen erleichtert und schädliche inhibiert werden. Lorenz
von Stein gebührt ein Platz in der Vorgeschichte von Law and Economics, weil er sich
frühzeitig mit der Entwicklung eines effizienten Rechtssystems auseinandergesetzt und in
seinen Vorschlägen für ein rationales Steuersystem und in seinen Regeln für
die Staatsverschuldung Umsetzungsvorschläge unterbreitet hat. Zweiter Schwerpunkt
dieses Forschungsbereichs war die Auseinandersetzung mit Knut Wicksell: Die in seinen
"Finanztheoretischen Untersuchungen" aufgestellten Grundregeln für die Bereitstellung
von Kollektivgütern sind, wenn man einige neuere Erkenntnisse der Politischen
Ökonomie hinzufügt, auch (bzw. gerade) heute bedeutsam. Sie können den
Weg zu einem "Gebührenstaat" weisen und somit viele der Mängel des heutigen
"Steuerstaates" beseitigen helfen.
Beteiligter Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter