Forschungsbericht 1995-96 | |
Geologisch-Paläontologisches Institut und Museum Corrensstraße 24 48149 Münster Tel.: (0251) 83 - 3 39 51 Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. F. Strauch | |
Forschungsschwerpunkte 1995 - 1996 Fachbereich 19 - Geowissenschaften Geologisch-Paläontologisches Institut und Museum Arbeitsbereich Sedimentologie (Privatdozent Dr. Werner Loske) |
Geologische Entwicklung des Grundgebirges der Antarktischen Halbinsel im Bereich der Marguerite Bay und seine Beziehung zu anderen Gondwana-Teilen
In Hinblick auf die umstrittene These, daß Laurentia am Ende des Proterozoikums nahe
der Westantarktis gelegen haben soll, ist eine detaillierte Kenntnis der Krustenentwicklung im
Bereich der Antarktischen Halbinsel wesentliche Voraussetzung für die Rekonstruktion
dieses Segmentes des Gondwana-Westrandes. Dazu müssen aber alle Prozesse, die
nach einer fraglichen Trennung von Laurentia-Westantarktis-Antarktische Halbinsel abgelaufen
sind, rückgängig gemacht werden. Hierzu ist eine detaillierte Kenntnis der jungen,
andinen und der älteren, herzynischen und präherzynischen Prozesse der
Antarktischen Halbinsel notwendig, um autochthones von akkretioniertem (allochthones)
unterscheiden zu können. Die Datierungen in diesem Projekt bestätigen nur z.T. die
Ergebnisse aus vorangegangenen Studien. Zwar konnten in einem datierten Granit
Zirkonkerne mit proterozoischer U-Pb-Isotopensignatur festgestellt werden, die auf das
Vorhandensein alter Kruste schließen läßt, aber die Mehrzahl der untersuchten
Granitoide zeigt ein juveniles, im Mesozoikum entstandenes Isotopenmuster. Die Datierung
von Geröllen aus einem Konglomerat zeigt aber deutlich, daß die in einer
Voruntersuchung gefundenen "alten" Granitoide auch in dem jetzt beprobten
Segment der Antarktischen Halbinsel vorhanden sein müssen, da aus
sedimentologischer Sicht die Transportweiten der Gerölle dieses Konglomerates einige
zehner-Kilometer nicht überschreiten.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Hans-Joachim Peter