Forschungsbericht 1995-96 | |
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Institut für Angewandte Physik Corrensstr. 2/4 48149 Münster Tel. (0251) 83 - 3 35 10 Fax. (0251) 83 - 3 35 13 Direktoren: Prof. Dres. W. Lange, H.-G. Purwins |
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Forschungsschwerpunkte 1995 - 1996 Fachbereich 16 - Physik Institut für Angewandte Physik Arbeitsbereich Prof. Dr. H.-G. Purwins |
Mechanismen der Strukturbildung
Im Rahmen der Biologie und der Chemie werden seit längerem Reaktions-Diffusions
(RD)-Modelle der Form
dv / dt = D (d² / dx² + d² / dy² + d² / dz²) v + F(v)
diskutiert, in denen die einzelnen Komponenten des Vektors v Dichten verschiedener Spezies
repräsentieren. In vielen Fällen lassen sich diese Spezies als Räuber, Beute,
Aktivator oder Inhibitor interpretieren. Auf diese Weise werden mit Erfolg die Musterbildung auf
bestimmten Säugetierfellen, in inhomogenen chemischen Reaktionen oder in der
Morphologie beschrieben. Diese Modellklasse konnte im Rahmen der Arbeiten der Gruppe auf
die Musterbildung in physikalischen Systemen übertragen werden (siehe insbesondere
die Arbeitsgebiete "Strukturbildung in Halbleiterbauelementen", "Strukturbildung in
Gasentladungssystemen", "Elektrische Netzwerke"). Damit wurde ein grundlegender Beitrag zur
Musterbildung in physikalischen Systemen geleistet. Um ein tieferes Verständnis der
reichhaltigen Strukturbildungsprozesse zu gewinnen, die im Rahmen von RD-Systemen eine Rolle
spielen, werden vornehmlich Bifurkationspunkte und Skalenlimits untersucht. Die dabei
eingesetzten Verfahren (center manifold, multiple scaling, Normalformtheorie) gestatten es,
auch Punkte höherer Kodimension, Sekundärbifurkationen und Bifurkationen
räumlich strukturierter Systeme wie die Destabilisierung von Fronten zu erfassen. Die
Reduktion der Feld-Dynamik auf wechselwirkende Elementarstrukturen wie Fronten, Filamente
und Pulse, die für die verwendeten Gleichungen modellhaft gelingt, erlaubt einen neuen
Zugang zur quantitativen Beschreibung auch solcher Systeme, die sich aufgrund ihrer
Komplexität einer mikroskopischen Analyse weitgehend entziehen.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
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Hans-Joachim Peter