Petra Grycová
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Dissertationsprojekt:

Österreichische und bundesdeutsche Wahrnehmung der nationalen Standardvarietäten untersucht mit den Instrumenten der Sprachmanagementtheorie

  • Vita

    Beruflicher Werdegang/Universitäre Tätigkeiten
    2013 - 2015 Internationales Übersetzungsprojekt TransStar (Sektion: Übersetzung vom Deutschen ins Tschechische)
    2011 - 2013 Mitorganisierung der Germanistischen Studententagung (PRAGESTT) an der Karls-Universität Prag
    2007 - 2013 Mitorganisierung der Konferenz junger Slawisten an der Karls-Universität Prag
    Akademischer Werdegang
    10/2013 Aufnahme in das Promotionskolleg Empirische und Angewandte Sprachwissenschaft, WWU Münster
    WiSe 2011/2012 Auslandssemester an der WWU Münster
    SoSe 2011 Auslandssemester an der Karl-Ferdinands-Universität, Graz
    2006 - 2013 Studium der Germanistik und Ukrainistik an der Karls-Universität in Prag mit dem Abschluss Magister; vorübergehend einige Semester in Linguistik-Phonetik und Polonistik an der Karls-Universität

  • Dissertationsprojekt

    Österreichische und bundesdeutsche Wahrnehmung der nationalen Standard-varietäten untersucht mit den Instrumenten der Sprachmanagementtheorie

    Seit mehr als zwanzig Jahren ist Deutsch unter Sprachwissenschaftlern als eine der plurizentrischen Sprachen der Welt weitgehend anerkannt. Bereits 1951 wurde das „Österreichische Wörterbuch“ herausgegeben, zur theoretischen Etablierung des Deutschen trugen vor allem die 90-er Jahre bei. 1995 erschien Ammons Monographie „Deutsche Sprache in Deutschland, Österreich und der Schweiz“, im Rahmen des EU-Beitritts Österreichs 1993-1995 ist das „Protokoll Nr. 10 über die Verwendung von 23 spezifischen österreichischen Ausdrücken der deutschen Sprache im Rahmen der Europäischen Union“ entstanden, 2004 erschien erstmals das „Variantenwörterbuch“. Die nationalen Varietäten des Deutschen wurden von Linguisten als gleichwertig anerkannt. Wie ist dem aber mit der Kenntnis und Gleichwertigkeit der nationalen Standardvarietäten in der Praxis?

    Ziel der Dissertation ist es, die Wahrnehmung und Bewertung (samt eventueller Korrekturverhalten) der österreichischen und bundesdeutschen nationalen Varietäten seitens der Muttersprachler aus Deutschland und Österreich zu untersuchen und zu analysieren, wobei der besondere Fokus erstens und vor allem der pragmatischen Ebene gilt. Zweitens werden folgende Aussagen verglichen: 1) der Muttersprachler aus Deutschland und Österreich, die in ihrem Heimatland aufgewachsen sind und bis zum Interviewzeitpunkt den meisten Teil ihres Lebens dort verbracht haben (im Weiteren Vorurteilsgestützt genannt) und 2) derjenigen Österreichern und Deutschen, die seit einer längeren Zeit in dem jeweils anderen Land (Österreich oder Deutschland) leben (im Weiteren als Erfahrungsbasiert bezeichnet).

    Die Hauptmethode, mittels deren Instrumente die Analysen durchgeführt werden, ist die Sprachmanagementtheorie. Sie unterscheidet zwischen der eigentlichen Sprachproduktion und ihrem Management von Seiten der Sprachbenutzer; das Sprachmanagement stellt das Verhalten der Kommunikationsbeteiligten zur Sprache dar, wie es in Diskursen erscheint. Bei den Analysen wird die Vorgehensweise des Sprachmanagementprozesses genutzt.

    Die eigentliche Untersuchung ist als zweistufig vorgesehen. In der ersten Stufe werden mittels Kontaktpersonen an ausgewählten Universitäten in Deutschland und Österreich Fragebögen an Gewährspersonen verschickt. Anschließend daran wird die zweite Stufe stattfinden, wo mit ausgewählten GP Kontakt aufgenommen wird und es werden mit ihnen Follow-up-Interviews geführt, welche auf ein Aufnahmegerät aufgezeichnet und dann mithilfe der Instrumente der Sprachmanagementtheorie analysiert werden. Während der zweiten Stufe wird das abgefragt, was sich in der ersten Stufe als ergänzungsbedürftig bzw. besonders interessant erwiesen hat.

    GP sollen folgende Kriterien erfüllen: Sozial: Studierende bzw. frische Absolventen; Alter: 20-30 (die studierende Generation).