Allgemeines Physikalisches Kolloquium

 

 

 

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Westfälische Wilhelms-Universität

Münster

 

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Der unbesungene Held der Quantentheorie –

Pascual Jordan zum 100. Geburtstag


Prof. Dr. Gernot Münster
Institut für Theoretische Physik, Universität Münster

 

Einer der maßgeblichen Begründer der Quantenmechanik war der damals 22-jährige Pascual Jordan. Gemeinsam mit Born und Heisenberg formulierte er den mathematischen Rahmen der Matrizenmechanik und fand unabhängig von Dirac die allgemeine Transformationstheorie, die den Zusammenhang zwischen der Matrizenmechanik und der Schrödingerschen Wellenmechanik herstellt. Seine Versuche einer einheitlichen Beschreibung von Materie und Strahlung führten zur Quantisierung von Wellenfeldern. Die gemeinsamen Arbeiten mit Klein, Wigner und Pauli bilden die Grundlagen der Quantenfeldtheorie. Jordan wandte sich auch biologischen Fragen zu und versuchte, eine „Quantenbiologie“ zu schaffen. In späteren Jahren beschäftigte er sich mit Erweiterungen der Allgemeinen Relativitätstheorie und algebraischen Problemen. In diesem Vortrag werden Leben und Werk von Pascual Jordan dargestellt. Seine wissenschaftlichen Arbeiten werden skizziert und es wird auf seine Bemühungen um die Popularisierung der Physik, seine philosophische Einstellung und seine politische Haltung während des Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit eingegangen.

 

 

 

Ort:   Wilhelm-Klemm-Str. 10, IG I, HS 2

 

Zeit:  Mittwoch, 6. November 2002, 17 Uhr c.t.

          Kolloquiums-Kaffee ab 16:45 Uhr vor dem Hörsaal

 

 

 

Im Auftrag der Hochschullehrer des Fachbereichs Physik

Prof. Dr. H. Mehrer