Allgemeines Physikalisches Kolloquium

 

 

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Westfälische Wilhelms-Universität

Münster

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Ferrofluide oder eine unkonventionelle
Methode zur Erzeugung von Schall


PD Dr. Hanns Walter Müller
Max-Planck-Institut für Polymerforschung, Mainz

Ferrofluide sind kolloidale Suspensionen aus ferromagnetischen Partikeln (Magnetitteilchen mit typischen Durchmesser von etwa 10 nm), die in einem Trägerfluid, z.B. Öl, dispergiert sind. In äußeren Magnetfeldern verhalten sich diese Materialien wie paramagnetische Flüssigkeiten. Ihre extrem hohe magnetische Suszeptibilität macht sie interessant für zahlreiche Anwendungen in der Technik, neuerdings sogar in der Medizin zur Krebstherapie.

Da magnetische Relaxationsvorgänge auf hydrodynamisch langsamen Zeitskalen ablaufen, führt die Kopplung zwischen Strömungsmechanik und Magnetodynamik zu mitunter spektakulären Phänomenen, die man als magneto-dissipative Effekte bezeichnet (z.B. "negative" Scherviskosität).

Im Vortrag wird eine ferrofluiddynamische Theorie vorgestellt mit dem Ziel einer vollständigen Beschreibung der Magnetodissipation. Wie sich zeigt, sagt dieser Ansatz neuartige Effekte voraus: Eine magnetfeldabhängige Volumenviskosität, die Ablenkung des Magnetisierungsvektors durch eine Dehnungsströmung oder die Anregung von Schall durch Aufprägen einer Scherströmung.

 

Einladender: Prof. Dr. Rudolf Friedrich

 

Ort: Wilhelm-Klemm-Str. 10, IG I, HS 2

Zeit: Mittwoch, 14. November 2001, 17 Uhr c.t.

Kolloquiums-Kaffee ab 16.45 Uhr vor dem Hörsaal

 

Im Auftrag der Hochschullehrer des Fachbereichs Physik

Prof. Dr. T. Kuhn