Westfälische Wilhelms-Universität Münster

- Fachbereich Physik -

KOLLOQUIUM ÜBER SPEZIELLE FRAGEN DER PHYSIK

Montag, 15. Oktober 2001

Dr. Mathias Göken

Institut für Grundlagen der Werkstoffwissenschaft/Methodik, Universität des Saarlandes

 

Mechanische Eigenschaften in Mikrodimensionen - Größeneinflüsse und lokale Eigenschaften

 

Unterschiedliche Experimente zeigen eine Größenabhängigkeit der mechanischen Eigenschaften von Materialien und Strukturen im Mikro- und Nanometerbereich. Eine der derzeitig wohl zuverlässigsten Methoden zur Untersuchung dieser Größeneffekte sind Nanoindentierungen. Mit Nanoindentierungen im Rasterkraftmikroskop können die mechanischen Eigenschaften anhand kleinster Härteeindrücke sehr lokal bestimmt werden, d. h. es ist auch die Charakterisierung unterschiedlicher Phasen in einem komplexen Werkstoff möglich. Im Vortrag werden Größeneffekte in dünnen Filmen diskutiert, bevor dann Größeneffekte in mikrostrukturellen Materialien angesprochen werden. Nickelbasis-Superlegierungen und lamellare TiAl/Ti3Al-Legierungen sind Beispiele für Hochtemperaturmaterialien, bei denen durch Reduzierung der Phasengrößen eine Optimierung des Eigenschaftsspektrums erreicht wird. Nanokristalline Materialien werden heute für viele Anwendungen diskutiert und sind inzwischen in vielen Varianten herstellbar. Dabei sind die Grenzflächeneigenschaften überaus wichtig für die Stabilität und die Eigenschaften des Werkstoffes. Um die komplexen Indentierungsmessungen an solchen nanokristallinen Materialien und dünnen Schichten richtig interpretieren zu können, sind Simulationsrechnungen wichtig und hilfreich. Beispielhaft werden Finite-Elemente-Simulationen von Indentierungen zum Einfluss der plastischen Anisotropie gezeigt.

 

 

Ort: Wilhelm-Klemm-Str. 10, IG I, HS 2

Zeit: 17 Uhr c.t.

Kolloquiums-Kaffee ab 16.45 Uhr vor dem Hörsaal

 

 

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