Allgemeines Physikalisches Kolloquium

 

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Westfälische Wilhelms-Universität

Münster

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Quantenfluktuationen im frühen Universum


PD Dr. Claus Kiefer
Fakultät für Physik, Universität Freiburg

Moderne Modelle der Kosmologie gehen von der Existenz einer Phase beschleunigter Expansion des frühen Universums aus. Diese sogenannte "Inflation'' löst nicht nur zahlreiche Probleme des ursprünglichen Urknallmodells, sie ist auch in der Lage, quantitativ die Entstehung von Strukturen - Galaxien und Galaxienhaufen - im Universum zu beschreiben: Tatsächlich rühren diese Strukturen von Quantenfluktuationen her, die während der inflationären Phase klassische Eigenschaften annehmen. Im Anisotropiespektrum der kosmischen Hintergrundstrahlung können diese Fluktuationen direkt beobachtet werden. In meinem Vortrag will ich zunächst eine Einführung in dieses Szenario geben. Danach soll gezeigt werden, wie die primordialen Quantenfluktuationen klassische Eigenschaften annehmen, wobei auch Analogien aus der Quantenoptik zur Sprache kommen. Schließlich wird die Entropie der Fluktuationen berechnet. Es ergibt sich, dass diese Entropie viel kleiner als ihr Maximalwert ist. Die dadurch verfügbare Information steckt in den akustischen Peaks der Hintergrundstrahlung, die in jüngster Zeit experimentell nachgewiesen werden konnten.

Literatur: C. Kiefer, Nucl. Phys. B (Proc. Suppl.) 88 (2000) 255-258 sowie darin zitierte Literatur (auch verfügbar unter astro-ph/0006252).

Einladender: Prof. Dr. G. Münster

Ort: Wilhelm-Klemm-Str. 10, IG I, HS 2

Zeit: Mittwoch, 14. Februar 2001, 17 Uhr c.t.

Kolloquiums-Kaffee ab 16.45 Uhr vor dem Hörsaal

 

Im Auftrag der Hochschullehrer des Fachbereichs Physik

Prof. Dr. M. Donath