Allgemeines Physikalisches Kolloquium
F |
Westfälische Wilhelms-Universität Münster |
F |
zum Komposit-Magneten:
Grundlagen und Anwendungen massiver
metallener Gläser
Dr. Susanne Schneider
Seit einigen Jahren sind metallene Materialien bekannt, deren Glasbildungsfähigkeit diejenige von nichtmetallenen Substanzen erreicht. Solche "massiven metallenen Gläser" erlauben die Präparation echter Volumenproben, und sie ermöglichen detaillierte Untersuchungen nicht nur des festen Zustandes sondern auch der unterkühlten metallenen Flüssigkeit. Am Beispiel des zunächst homogenen massiven Zr-Ti-Cu-Ni-Be Glases wird gezeigt, wie eine chemische Entmischung in zwei räumlich korreliert angeordnete amorphe Phasen die Kristallisation einleitet. Der mit der Zeit wachsende Konzentrationsgradient zwischen den beiden Phasen bewirkt schließlich die Bildung von Nanokristallen, deren räumliche Anordnung von der vorhergehenden Entmischung induziert wird. Während dieses Glas durch die Entstehung heterogener Strukturen seine für Anwendungen vorteilhaften Materialeigenschaften verliert, sind gerade strukturelle Inhomogenitäten von entscheidender Bedeutung für die exzellenten mechanischen Eigenschaften des intrinsischen Komposits Zr-Ti(Nb)-Cu-Ni-Be oder die hartmagnetischen Eigenschaften des glasbildenden Systems Nd-Fe-Al. In beiden Fällen verspricht man sich, durch Einflussnahme auf die Entstehungskinetik der Inhomogenitäten die entsprechenden Eigenschaften gezielt einstellen zu können.
Einladender: Prof. Dr. Helmut Mehrer
Ort:
Wilhelm-Klemm-Str. 10, IG I, HS 2Zeit: Mittwoch, 04. Juli 2001, 17 Uhr c.t.
Kolloquiums-Kaffee ab 16.45 Uhr vor dem Hörsaal
Im Auftrag der Hochschullehrer des Fachbereichs Physik
Prof. Dr. M. Donath