Allgemeines Physikalisches Kolloquium

 

 

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Westfälische Wilhelms-Universität

Münster

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Bildgebung mit Kernresonanz - ein medizintechnisches Verfahren hat sich durchgesetzt


Dr. Arnulf Oppelt
Siemens AG, Medical Solutions, Erlangen

Seit Lauterbur 1973 vorschlug, mit kernmagnetischer Resonanz Abbildungen zu erzeugen, hat sich die Magnetresonanztomographie (MRT) zu einem der mächtigsten diagnostischen Werkzeuge in der Medizin entwickelt. Die Abhängigkeit des Signals der in biologischem Gewebe reichlich vorhandenen Wasserstoffkerne von den Relaxationszeiten, dem Bewegungszustand der Magnetisierung oder der Elektronenhülle des Wirtsmoleküls, in dem die Kerne eingebaut sind, ermöglicht nicht nur die äußerst detaillierte morphologische Darstellung von Gewebe, sondern auch die Untersuchung funktioneller Vorgänge im menschlichen Körper oder die Darstellung des Gefäßsystems (MR-Angiographie). Mit paramagnetischen Kontrastmitteln läßt sich die Durchblutung von Gewebe untersuchen und Läsionen wie Tumore können ´angefärbt´ werden. Stoffwechselprodukte lassen sich auf Grund ihrer spektralen Signatur nachweisen. Über die Temperaturabhängigkeit der kernmagnetischen Parameter steht zudem ein nichtinvasives, ortsauflösendes ´Thermometer´ zur Verfügung. Die MRT hat zur breiten technischen Anwendung supraleitender Magnete geführt. Ursprünglich auf Messzeiten von mehreren Minuten beschränkt, konnte die Bildaufnahmezeit mittlerweile auf den Subsekundenbereich reduziert werden, so daß die Magnetresonanztomographie jetzt auch interaktiv genutzt wird.

Einladender: Prof. Dr. Markus Donath

Ort: Wilhelm-Klemm-Str. 10, IG I, HS 2

Zeit: Mittwoch, 18. April 2001, 17 Uhr c.t.

Kolloquiums-Kaffee ab 16.45 Uhr vor dem Hörsaal

 

Im Auftrag der Hochschullehrer des Fachbereichs Physik

Prof. Dr. M. Donath