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Europäische Perspektiven

Internationale Tagung "Recht und Literatur in Europa" am SFB 1385 / 17. bis 19. Oktober
Veranstaltungsplakat
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© SFB 1385

Von Montag, 17. Oktober, bis Mittwoch, 19. Oktober, findet am Sonderforschungsbereich "Recht und Literatur" der WWU Münster die deutsch- und englischsprachige Tagung "Recht und Literatur in Europa" statt. Die Tagung diskutiert Prozesse gegenseitiger Vergegenständlichung von Recht und Literatur.

Der politische, gesellschaftliche, kulturelle und insbesondere der rechtliche Europäisierungsprozess der letzten Jahrzehnte gehört zu den bedeutendsten und wirksamsten Veränderungen innerhalb Europas sowie in globaler Perspektive. Der als Motor zu bezeichnende Prozess der Einrichtung und Entwicklung des europäischen Binnenmarktes führte nicht allein zur Übertragung erheblicher Souveränitätsrechte der Einzelstaaten auf die EU, sondern auch zu deren politischer Regulierung und Vermittlung. Begleitet bzw. konterkariert werden diese Prozesse der europäischen Integration von Tendenzen der rechtlichen, politischen und kulturellen Regionalisierung und Re-Nationalisierung, von Kriegen, Brexit und Krisen (Finanzkrise, Flüchtlingskrise, Klimakrise). Nicht allein solche desintegrierenden Krisen, sondern auch Phasen zunehmender europäischer Integration wurden von den nationalsprachigen Literaturen intensiv reflektiert und kritisch gestaltet. Die Tagung möchte die ebenso unhintergehbaren wie kulturell begleiteten, verglichenen und auch konstituierten Europäisierungsprozesse in Recht und Literatur sowie deren Korrelation seit der Frühen Neuzeit abbilden und kritisch reflektieren.

Die Vorträge der dreitägigen Konferenz befassen sich mit einem breiten Themenspektrum, zum Beispiel mit der Wirkung von europäischen Literaturpreisen, literarischer Rechtsstaatskritik, Recht bei Shakespeare, Migration in der Literatur, Postkolonialismus, Intertextualität im Europa-Recht, Parlaments-Debatten, Prozessen und Mediatoren. Die drei Keynotes halten Prof. Dr. Dr. Dieter Grimm ("Europa ja – aber welches?"), Prof. Dr. Gareth Griffiths ("Europe's Others, Other Europes") und, aus außer-europäischer Perspektive, Prof. Dr. Cassandra Sharp ("The cultural legalities of social media in Australia and Europe: narrative comparatives during a crisis").

Die Tagung findet in der Aula des Schlosses (Schlossplatz 2) sowie im Festsaal der Universität (Schlossplatz 5) ausschließlich in Präsenz statt. Interessierte sind herzlich willkommen.

Zum Rahmenprogramm der Tagung gehört eine Lesung und Gespräch mit der aus der Ukraine stammenden Bachmannpreis-Trägerin Tanja Maljartschuk. Die Abendveranstaltung am Dienstag, 18. Oktober, beginnt um 19 Uhr in der Studiobühne (Domplatz 23). Moderiert wird der Abend von der Slavistin Prof. Dr. Irina Wutsdorff. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, eine Anmeldung zur Teilnahme ist nicht erforderlich.

Weitere Informationen/Links zur Meldung:

Programm der Tagung

SFB 1385 "Recht und Literatur"

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