WOHNEN: Niederländische Regierung sagt dem Wohnungsmangel den Kampf an

Den Haag, SW/NRC/VK, 10. September 2020

Mit einer Subvention für Immobilienbauprojekte will die niederländische Regierung dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum entgegensteuern. Dies machte Kajsa Ollengren (D66), Ministerin für inländische Angelegenheiten, am heutigen Donnerstagmorgen bekannt. Mit den vorgesehenen 290 Millionen Euro sollen bis 2030 51.000 Wohnungen errichtet werden.

Das Geld fließt an 27 Projekte in verschiedenen Teilen des Landes, die eigentlich aufgrund hoher Baukosten ins Stocken geraten sind und ohne die staatliche Unterstützung als nicht rentabel eingestuft werden würden. Durch einen 331 Millionen Euro schweren zusätzlichen Zuschuss der Gemeinden und Provinzen erhält jede Wohnung insgesamt eine Subventionierung von etwa 12.000 Euro. Diese ist unter anderem dafür vorgesehen, Anschlüsse an den öffentlichen Nahverkehr herzustellen und die allgemeinen Voraussetzungen für erschwingliche Kaufpreise zu schaffen.

Der Vorstoß Ollengrens ist Teil des 2019 vorgestellten Programms Woningbouwimpuls (dt. Wohnungsbauimpuls), für das das Kabinett eine Milliarde Euro zur Verfügung stellte. Ziel ist es, Bürgern das Bauen zu ermöglichen und mittlere Einkommensbezieher zu unterstützen. So sollen nun mehr als 14.000 neue Sozialwohnungen und etwa 12.000 Appartements entstehen, bei denen die Miete im mittleren Marktbereich gedeckelt ist. Die Hälfte der Projekte umfasst daneben eine Transformierung von altem Betriebsgelände in zeitgemäßen Wohnraum.

Bis 2030 werden 845.000 zusätzliche Wohnungen in den Niederlanden benötigt. Die nun auf den Weg gebrachten Pläne sollen ab 2021 umgesetzt werden. „Nun muss so schnell wie möglich der Spatenstich gesetzt werden“, stellte Ollengren klar.