GESELLSCHAFT: Tragen von Mund-Nasen-Schutz in Amsterdam und Rotterdam nicht mehr verpflichtend
Amsterdam/Rotterdam, MD/VK/Trouw, 03. September 2020
In den Gemeinden Amsterdam und Rotterdam endete am 1. September die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes an zentralen Orten der Städte, an denen sich viele Menschen ansammeln. Die Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes wurde in beiden Gemeinden Anfang August mit einer Laufzeit von einem Monat eingeführt. Die Bürgermeisterin von Amsterdam Femke Halsema, sowie der Bürgermeister von Rotterdam Ahmed Aboutaleb haben nun beschlossen, die Maßnahme nicht zu verlängern.
In den Niederlanden besteht aktuell keine landesweite, sondern nur eine lokale Mundschutzpflicht. Die Gemeinden Amsterdam und Rotterdam geben an, die einmonatige Pflicht als ‚Pilot‘, also als eine Art Test eingeführt zu haben. Angenommen wurde die Mundschutzpflicht teils nur schlecht. Allein bei den intensiven Kontrollen in Amsterdam am 23. August wurden 143 Verstöße gegen die Regelung festgestellt und sanktioniert.
Noch diesen Monat soll eine Evaluation durch das Studiecentrum Criminaliteit en Rechtshandhaving folgen. Laut der Gemeinde Rotterdam wird „darin […] untersucht, ob das Tragen eines Mundschutzes zu einer Verhaltensänderung geführt hat.“ Das Ergebnis des Berichts könnte darüber entscheiden, ob erneut eine Mundschutzpflicht eingeführt werden soll.
Aktuell sieht die Bürgermeisterin der Gemeinde Amsterdam Halsema allerdings keinen Anlass für eine erneute Einführung. Als Grund führt sie Faktoren wie das schlechtere Wetter und das Ende der Sommerferien an, welche dafür sorgen, dass weniger Menschen auf den Straßen sind. Dennoch wird auch davor gewarnt, dass eine Pflicht jederzeit erneut eingeführt werden könnte, sollten die Fallzahlen wieder ansteigen oder wieder mehr Menschen auf den Straßen sind.
In beiden Städten ist bereits jetzt eine Folge der Mundschutzpflicht erkennbar. So klagen einige Ladeninhaber über die abschreckende Wirkung, welche die Mundschutzpflicht auf die Kunden habe. Sie berichten von einem deutlichen Rückgang der Kundschaft im letzten Monat. Derweil dämpft Ministerpräsident Mark Rutte die Hoffnungen auf weitere Lockerungen der landesweiten Corona-Regelungen. Diese seien in der aktuellen Situation nicht möglich.