Nachrichten JUNI 2016


WIRTSCHAFT: Warenhauskette V&D kehrt als Online-Shop zurück

Amsterdam. SW/NRC/VK. 13. Juni 2016.

Die traditionsreiche Warenhauskette V&D kehrt als Online-Shop zurück. Die gesamten Rechte an der Handelsmarke werden an die Retail Ventures Holding verkauft, eine gemeinsame Firma der Unternehmer Roland Kahn, Ronald van Zetten und Jaco Scheffers. Langfristig, so die Unternehmer, könnte V&D auch wieder in die Einkaufsstraßen der Niederlande zurückkehren.

Die Handelsmarke V&D bleibt bestehen. Die Insolvenzverwalter des seit Dezember 2015 insolventen Unternehmens haben sich mit drei Einzelhandelsunternehmern über den Verkauf der Handelsmarke V&D einigen können. Im Namen der Retail Ventures Holding kaufen Roland Kahn, Jaco Scheffers und Ronald van Zetten alle Markenrechte der ehemaligen Warenhauskette, dies teilten die Unternehmer vergangenen Donnerstag in einer gemeinsamen Presserklärung mit. Der Kauf beinhaltet nicht nur die Rechte an dem Namen V&D, sondern auch die Rechte aller damit zusammenhängenden Marken, wie Prijzencircus, SchoolCampus, LIV, Soho und De Schatkamer van Sint Nicolaas. Ebenso haben die Unternehmer die Rechte an der Website und den Zugriff auf die Kontaktdaten von Zulieferern erworben.

Die Unternehmer planen V&D als Online-Shop wieder auferstehen zu lassen, dies soll so schnell wie möglich geschehen. In der Presseerklärung schreibt Ronald van Zetten: „Wir haben vor, V&D wieder in eine starke und gesunde Marke für alle niederländischen Konsumenten zu verwandeln. In erster Instanz online, aber in der Zukunft womöglich auch wieder im niederländischen Straßenbild.“ Wie viel der Kauf die Unternehmer kostet, ist unbekannt. Der Insolvenzverwalter der Warenhauskette, Edwin van Wijk, will diesbezüglich auch keine Aussagen darüber machen, wie die Unterhandlungen verlaufen sind.

Besonders Kahn und Van Zetten sind keine Unbekannten im Einzelhandel. Van Zetten war 12 Jahre lang Geschäftsführer der bekannten niederländischen Einzelhandelskette HEMA. Roland Kahn hatte sich lange bemüht, Teile der Warenhauskette V&D zu kaufen. Seine Pläne V&D wiederzueröffnen, scheiterten jedoch im Februar diesen Jahres, als er sich mit seiner Bank ING nicht über die Finanzierung einigen konnte [NiederlandeNet berichtete]. Gegenüber der Zeitung NRC erklärte Kahn: „Letztes Mal war eine ganz andere Geschichte, mit einem großen Risiko. Dies ist eine ganz kleine Unternehmung, eine sehr sichere kleine Unternehmung.“ Außerdem wünschte ING sich damals einen „guten Partner“ für Kahn, den hat er jetzt gefunden: „Der ist Ronald van Zetten.“