Nachrichten JUNI 2016


WIRTSCHAFT: Lebenshaltungskosten sind seit 1996 um 45 Prozent gestiegen

Heerlen. SW/NOS/VK/AD. 03. Juni 2016.

In den vergangenen 20 Jahren sind die Lebenshaltungskosten in den Niederlanden um durchschnittlich 45 Prozent gestiegen. Dienstleistungen verteuerten sich um 60 Prozent, Verbrauchsgüter kosteten durchschnittlich 30 Prozent mehr. Durch steigende Löhne verfügen die meisten Menschen heutzutage über mehr Geld als noch vor 20 Jahren.

Wie viel kostet eine Waschmaschine heutzutage und wie viel kostete sie vor 20 Jahren? Wie viel gaben Niederländer vor 20 Jahren für einen Besuch im Freizeitpark aus? Wie viel heute? Diese und ähnliche Fragen stellte sich auch das niederländische Statistikamt CBS. Vergangenen Mittwoch stellte das Statistikamt nun seine Ergebnisse bezüglich der Preissteigerungen in den vergangenen 20 Jahren vor. Demnach sind die Lebenshaltungskosten in den Niederlanden in den vergangenen zwei Jahrzehnten um etwa 45 Prozent gestiegen. Dies entspricht einer jährlichen Durchschnittsinflation von 1,9 Prozent.

Dem Bericht zufolge haben sich insbesondere Dienstleitungen in den vergangenen 20 Jahren stark verteuert, diese sind durchschnittlich 60 Prozent teurer geworden. Museumsbesuche, Eintrittspreise für Freizeitparks oder Preise im Restaurant stiegen sogar um 72 Prozent. Mieten stiegen um 75 Prozent an. Die steigenden Preise für Dienstleistungen sind in erster Linie auf steigende Lohnkosten zurückzuführen, da diese für Dienstleister den größten Kostenpunkt darstellen. Die Lohnkosten für eine durchschnittliche Arbeitsstunde stiegen in den vergangen 20 Jahren um 72 Prozent.

Die Preise für Verbrauchsgüter, wie Waschmaschinen, Fahrräder oder Lebensmittel, dahingegen stiegen nur um durchschnittlich 30 Prozent. Die gestiegenen Kosten für Verbrauchsgüter sind zumeist auf gestiegene Steuern zurückzuführen, insbesondere Alkohol und Tabak haben sich deswegen verteuert. So stieg der Preis einer Packung Tabak um das Dreifache an. Aber auch Neuwagen sind aufgrund gestiegener Steuern und dem steigenden Ölpreis teurer geworden.

Für diesen allgemeinen Trend gibt es zwei Ausnahmen. Zum einen sind die Kosten für Telekommunikationsdienste stark gesunken, dies gilt insbesondere für Telefonie und Internet. Zudem sanken die Preise für Gebrauchtwagen um etwa 25 Prozent.

Trotz der hohen Preissteigerungen gibt der Hauptökonom des CBS, Peter Hein van Mulligen, Entwarnung: „Dies unterstreicht nur, dass wir in den Niederlanden eine sehr stabile Preisentwicklung haben. Im Moment enttäuscht die Inflation, aber durchschnittlich steigt sie jährlich um 2 Prozent.“ Wenn die Lohnsteigerungen größer sind als die Inflation, steigen die Reallöhne und verbessert sich die Kaufkraft der Verbraucher. Die Zahlen scheinen Van Mulligen Recht zu geben: Dieses Frühjahr stieg die Kaufkraft in den Niederlanden weiter an.