Nachrichten November 2015


WIRTSCHAFT: Niederlande erhalten Triple A-Status zurück

Den Haag/New York. SW/VK/NOS/FD 23. November 2015.

Die Rating-Agentur Standard & Poor’s (S&P)bescheinigt den Niederlanden wieder eine Spitzenbonität. Am vergangenen Freitag wurde die niederländische Kreditwürdigkeit wieder auf den Triple A-Status erhöht. Dadurch könnten Zinsen auf dem Anleihenmarkt für die Niederlande in der Zukunft niedriger werden.

Vergangenen Freitag gab die amerikanische Rating-Agentur Standard & Poor’s den Niederlanden den heißbegehrten Triple A-Status zurück. Somit sind die Niederlande das erste Land, dem es gelungen ist einen Triple A-Status wiederzuerlangen. Da der Kreditwürdigkeit der Niederlande nun die höchstmögliche Bewertung verliehen wurde, werden in Zukunft vermutlich die Zinsen von Staatsanleihen niedriger, wodurch die Niederlande einige Millionen Euro einsparen könnten.

Besonders der niederländische Finanzminister Jeroen Dijsselbloem zeigte sich zufrieden: „Selbstverständlich sind dies gute Nachrichten. Bei allen großen Ratingagenturen haben die Niederlande nun wieder einen Triple A-Status. Dies ist das Resultat harter Arbeit, um die niederländische Wirtschaft zu stärken und den Haushalt in Ordnung zu bringen.“ Dijsselbloem wertet die Hochstufung als Erfolg: „Die Beurteilung bestätigt, dass die Niederlande ein solider finanzieller Partner sind, und gleichzeitig ist dies auch ein Zeichen des Vertrauens in eine starke, konkurrenzfähige und stabile niederländische Wirtschaft. Davon werden wir letztlich alle profitieren.“

S&P rechtfertigt seinen Schritt mit der positiven Entwicklung der gesamten niederländischen Wirtschaft. So sind, laut S&P, die Erholung der Wirtschaft und die Wachstumsperspektiven für die Niederlande stärker gestiegen als erwartet. Dies sei auf eine langfristige vorsichtige und dennoch flexible makro-ökonomische Politik zurückzuführen, die einen ausgeglichenen Haushalt verfolge. Zudem bezeichnet die Agentur die niederländische Wirtschaft als „wohlhabend, divers, offen und konkurrenzfähig“. Dies macht die Agentur unter anderem an dem hohen Pro-Kopf Einkommen der niederländischen Bevölkerung fest.

Im November 2013 war nach vorherigen Androhungen (NiederlandeNet berichtete) die Kreditwürdigkeit der Niederlande nach unten korrigiert wurden auf den Status AA+. Im Anschluss war der Zinssatz von zehnjährigen Staatsanleihen kurzfristig von 0,3 Prozentpunkte auf 2,3 Prozentpunkte gestiegen und pendelte sich danach bei ungefähr 0,7 Prozentpunkten ein. Im Frühjahr diesen Jahres hatte S&P bereits eine positive Prognose ausgesprochen und sein Rating von „stabil“ auf „positiv“ angehoben. Dies war bereits ein erster Hinweis auf eine Anpassung des Ratings hin zum Triple A, sofern die Wachstumsvoraussichten sich weiterhin positiv entwickeln würden.

Von den Euro-Ländern haben nur Deutschland und seit Freitag die Niederlande einen Triple A-Status bei der Rating-Agentur Standard & Poor’s. Bei den beiden anderen maßgeblichen Rating-Agenturen, Moody’s und Fitch, hatten die Niederlande bereits einen Triple A-Status.