Nachrichten November 2014
MH17: Bergung der Wrackteile abgeschlossen
Charkow. KK/NOS/rijksoverheid.nl. 25. November 2014.
Die vom niederländischen Untersuchungsrat für Sicherheit geleitete Mission zur Bergung der Wrackteile des Flugs MH17 in der Ostukraine ist abgeschlossen. Ein Teil der Wrackteile wurde ins ukrainische Charkow gebracht. Insgesamt handelt es sich nach Angaben des Ministeriums für Sicherheit und Justiz um einen Zug mit zwölf Waggons sowie einige Tieflader, die weitere große Wrackteile transportieren. Daneben wurden erneut sterbliche Überreste der Opfer sowie persönliche Gegenstände sichergestellt. Auch diese sind bereits in Charkow eingetroffen, wo sie zunächst forensisch untersucht werden, bevor sie ebenso wie die Wrackteile in die Niederlande gebracht werden.
Die Mission zur Bergung der Opfer der Flugzeugkatastrophe vom 17. Juli musste aus Sicherheitsgründen immer wieder unterbrochen werden. Trotz eines Waffenstillstands finden in dem Gebiet immer wieder Kämpfe zwischen den pro-russischen Separatisten und der ukrainischen Armee statt. Nachdem die Bergung der Opfer weitestgehend abgeschlossen war, ging es nun darum, auch Wrackteile zu bergen, um diese untersuchen zu können. Dazu musste erneut mit den Separatisten, die das Gebiet kontrollieren, verhandelt werden. Dies geschah wie bei den vorherigen Verhandlungen unter Leitung der OSZE. Am 14. November konnten Vereinbarungen getroffen werden, zwei Tage später wurden die ersten Wrackteile geborgen. Binnen sieben Tagen seien innerhalb der Möglichkeiten vor Ort so viele Wrackteile wie möglich geborgen worden, die relevant seien für die Untersuchung, ließ der Untersuchungsrat am Sonntag wissen.
Trotz schwieriger Umstände und der lokalen Sicherheitssituation konnte das Bergungsteam die ganze Woche nach Plan arbeiten. Die Zusammenarbeit mit den lokalen Hilfsdiensten sei gut gewesen, so Tijbbe Joustra, Vorsitzender des Untersuchungsrates.
Ziel ist, einen Teil des Flugzeugs zu rekonstruieren, um die Absturzursache zu klären. Eine Rekonstruktion der gesamten Maschine sei nicht möglich, da viele Teile stark beschädigt oder verbrannt seien. In einem Zwischenbericht kamen Experten zu dem Schluss, dass die Maschine von einer großen Anzahl Objekte durchbohrt worden sei, von einem Raketenabschuss ist offiziell nicht die Rede (NiederlandeNet berichtete). „Wir wollen für alles, was wir in den Bericht schreiben, eine zweifache Untermauerung finden“, so Joustra. „Mit Satellitenbildern aber auch mit Wrackteilen werden wir versuchen, dazu beizutragen, einen unumstößlichen Beweis zu liefern, wie der Unfall mit der MH17 passiert ist.“
Mit der Bergung der Wrackteile wurden große Teile der Absturzstelle freigegeben. Lokale Hilfsdienste werden sich um die weiteren Aufräumarbeiten kümmern. Lediglich an einige sogenannte „burned sites“ wollen die Experten noch einmal zurückkehren, um diese forensisch zu untersuchen.
Bei der Flugzeugkatastrophe kamen am 17. Juli diesen Jahres alle 298 Insassen – darunter 196 niederländische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger – ums Leben.