Nachrichten Mai 2014
Die Niederlande haben in den vergangenen Monaten eine starke Zunahme an Asylbewerbern zu verzeichnen. Der zuständige Staatssekretär für Sicherheit und Justiz, Fred Teeven, sprach von 1.000 neuen Flüchtlingen pro Woche – so viele Asylanträge werden in den Niederlanden normalerweise in einem ganzen Monat gestellt. Inzwischen hat sich die adäquate Unterbringung der Flüchtlinge zu einer großen Herausforderung entwickelt.
Der Arbeitsbesuch des niederländischen Königspaares in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen am Montag und Dienstag sorgte für ein großes Medienecho. Während die deutschen Nachrichten sich vor allem auf den Glamour-Faktor des Königspaares fokussierten, stand auf niederländischer Seite unter anderem der Aufruf des Königspaares, dass niederländische Kinder wieder verstärkt die deutsche Sprache lernen sollen, im Mittelpunkt.
Gemeinsam mit Großbritannien bilden die Niederlande heute den Auftakt zu den Europawahlen. Rund 13 Millionen Wahlberechtigte können noch bis 21 Uhr ihre Stimme abgeben. Die Niederlande werden in der neuen Wahlperiode 26 der insgesamt 751 Abgeordneten ins Europäische Parlament entsenden.
Der niederländische Astronaut Wubbo Ockels ist am Sonntag im Alter von 68 Jahren an den Folgen eines Krebsleidens gestorben. Er war 1985 als erster Niederländer mit der Raumfähre Challenger sieben Tage im All und erlangte dadurch nationale Berühmtheit. Später arbeitete der Physiker und Mathematiker für die europäische Weltraumagentur ESA im niederländischen Noordwijk und war als Professor für Raumfahrttechnologie in Delft und Groningen tätig.
Während die deutsche Wirtschaft boomt und sich weiterhin im Aufschwung befindet, muss die niederländische Ökonomie wieder einmal einen Gegenschlag hinnehmen. Die niederländische Statistikbehörde CBS teilte gestern mit, dass die Wirtschaftsleistung bei unseren Nachbarn im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum letzten Quartal 2013 deutlich geschrumpft ist.
Die wochenlangen Spekulationen um den Besuch des niederländischen Königspaares Ende Mai in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen haben ein Ende. Das niederländische Presseamt gab soeben die Stationen bekannt, die König Willem-Alexander und Königin Máxima am 26. und 27. Mai besuchen werden. Und obwohl es sich nicht um einen Staatsbesuch, sondern um einen einfachen „Arbeitsbesuch“ handelt, werden sich die niederländischen Gäste am Prinzipalmarkt in Münster und am Schloß Moyland in Bedburg-Hau auch kurz der Öffentlichkeit zeigen.
Eine der wichtigsten literarischen Auszeichnungen der Niederlande, der Libris Literatuur Prijs, ging in diesem Jahr an den Schriftsteller Ilja Leonard Pfeijffer. Dies gab die Jury um den niederländischen Journalisten und Moderator Paul Witteman Dienstagabend im Amstel Hotel in Amsterdam bekannt. Die Entscheidung für den Roman La Superba sei einstimmig gefallen. Pfeijffer zeigte sich in seiner Dankesrede „gerührt“ und „dankbar“.
In den Niederlanden formiert sich seit vergangener Woche zunehmender Widerstand gegen die Asylpolitik der Regierung in Den Haag. Auf Initiative des Bürgermeisters der Gemeinde Bunnik, Hans Martijn Ostendorp (CDA), wurde eine Online-Petition ins Leben gerufen, die inzwischen mehr als der Hälfte aller 403 niederländischen Bürgermeister unterschrieben hat.
Bundespräsident Joachim Gauck besucht am Dienstagvormittag die Stadt Kleve. Das deutsche Staatsoberhaupt wird sich dort mit Politikern und Bürgern über das tägliche Leben an der deutsch-niederländischen Grenze unterhalten. Am Nachmittag reist Gauck ins niederländische Uddel bei Apeldoorn weiter, um dort das I. Deutsch-Niederländische Korps zu besuchen.
Das niederländische Duo The Common Linnets erreichte beim Eurovision Songfestival am Samstag den zweiten Platz. Das ist das beste Ergebnis für die Niederlande bei diesem Wettbewerb seit knapp 40 Jahren. Dementsprechend begeistert äußerten sich die niederländischen Medien zum Beinahe-Sieg. „Die Niederlande waren eine Woche lang im Eurovisions-Fieber“, so das Algemeen Dagblad in der heutigen Ausgabe.
Im eigens dafür erbauten Theater Amsterdam fand am gestrigen Donnerstag die Premiere für das multimediale Theaterstück Anne statt. Unter den 1.100 Gästen waren auch König Willem Alexander, Anne Franks Neffe Buddy Elias sowie Jacqueline van Maarsen, eine Schulfreundin von Anne. Das Stück wurde vom Ehepaar Jessica Durlacher und Leon de Winter geschrieben und in Szene gesetzt. Bereits im Vorfeld hatte die Inszenierung für Schlagzeilen gesorgt, weil unter anderem die Anne-Frank-Stiftung in Amsterdam die zu große Kommerzialisierung kritisierte.
Seit dem gestrigen Mittwoch befindet sich die niederländische Elftal im WM-Vorbereitungscamp im gelderländischen Hoenderloo. 20 Spieler folgten der Einladung von Bondscoach Louis van Gaal. Da außerhalb der Niederlande in vielen europäischen Ligen die Saison noch nicht beendet ist, muss der Trainer wenige Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaft in Brasilien allerdings zunächst noch auf einige wichtige Spieler verzichten. Zu den Favoriten des Turniers zählen die Niederlande aber ohnehin nicht – jedenfalls nicht offiziell.
Am vergangenen Mittwoch trafen sich im niederländischen Grenzort Enschede der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger und sein Kollege Ivo Opstelten, der niederländische Minister für Sicherheit und Justiz. Thema war wie auch beim letzten Treffen im November 2011 erneut die Intensivierung der Zusammenarbeit beim Katastrophenschutz – die nun auch vertraglich fixiert wurde.
Die niederländische und die deutsche Polizei werden zukünftig noch enger zusammenarbeiten. Das hat der niederländische Minister für Sicherheit und Justiz, Ivo Opstelten (VVD), vergangene Woche Dienstag in Berlin mit dem deutschen Innenminister Thomas de Maizière vereinbart. Die Kooperation soll besonders bei der Bekämpfung von grenzüberschreitendem Drogenhandel und mobilen Banden intensiviert werden.
Mit Öl vermischtes Wasser, das vermutlich aus einem unterirdischen Kavernenlager entweicht, sorgt im Naturschutzgebiet rund um die münsterländische Stadt Gronau für eine große Naturkatastrophe mit noch nicht zu beziffernden Folgen. Seit nunmehr bereits drei Wochen versuchen Experten, das Leck zu finden und unterdessen macht man sich auch auf der niederländischen Seite Gedanken über die eigene Sicherheit. Dort sollte Ende dieses Jahres auch mit der Speicherung von Öl im Erdboden begonnen werden.