Nachrichten Juni 2014


WIRTSCHAFTSPROGNOSE: Niederländische Wirtschaft überwindet die Krise

Den Haag. KL/DT/TR/NRC/VK. 16. Juni 2014.


Die niederländische Wirtschaft steht weiter im Zeichen der Erholung. Das stellt das Centraal Planbureau (CPB) in seiner heute veröffentlichten Juniprognose fest, in der ein Wirtschaftswachstum von 0,75 Prozent für das laufende Jahr berechnet wurde. Dieses Wachstum soll sich im Jahr 2015 auf 1,25 Prozent weiter beschleunigen. Das Haushaltsdefizit werde dieses Jahr noch 2,9 Prozent betragen, im nächsten Jahr jedoch auf 2,2 Prozent sinken. In beiden Fällen würden die Niederlande damit die von Brüssel vorgeschriebene Norm von drei Prozent erreichen. Erst im vergangenen März hatte das CPB vorhergesagt, dass die Niederlande die sogenannten Maastricht-Kriterien im laufenden Jahr wieder einhalten werden (NiederlandeNet berichtete).

Die positiven Auswirkungen des Wirtschaftswachstums werden auf dem niederländischen Arbeitsmarkt jedoch erst 2015 spürbar sein. Laut der Einschätzung des CPB liegt das daran, dass viele Firmen momentan noch zurückhaltend bei der Einstellung neuer Mitarbeiter sind. Daher werde die Arbeitslosigkeit erst nächstes Jahr von derzeit 650.000 auf dann 635.000 Personen sinken, das entspricht einer Abnahme der Erwerbslosigkeitsquote um 0,25 Prozent, auf dann sieben Prozent. Außerdem stellte das CPB ein Wachstum beim Export niederländischer Waren fest und auch der Konsum auf dem Binnenmarkt habe zugelegt.

Dem niederländischen Finanzminister Jeroen Dijsselbloem (PvdA) zufolge bestätigten die Zahlen des CPB eindrucksvoll, dass sich „die Niederlande allmählich von der Krise erholen.“ Allerdings schränkte er seinen Optimismus vorsichtig ein: „Wir sind noch nicht am Ziel. Die Arbeitslosigkeit bleibt hoch und die Staatsfinanzen sind noch nicht geordnet.“ Dies seien gute Gründe dafür, den von der Regierung eingeschlagenen Sparkurs weiter zu halten.

Im ersten Quartal 2014 war die niederländische Wirtschaft noch überraschend stark, um 1,4 Prozent, geschrumpft. Als Hauptgrund für diesen Rückgang gilt der geringe Gaskonsum aufgrund des milden Winters. Das CPB bleibt dennoch optimistisch: die „meisten Indikatoren“ wiesen immer noch auf eine „vorsichtige Erholung“ der Wirtschaft hin. Im Gegensatz dazu gehen die einheimischen Kreditinstitute ABN Armro und De Nederlandsche Bank (DNB) für das Jahr 2014 von einem niedrigeren Wirtschaftswachstum von nur 0,5 bzw. 0,2 Prozent aus. Die niederländische Zentralbank DNB hatte ihre Prognose nach unten korrigiert, nachdem die niederländische Gasproduktion Anfang des Jahres gedrosselt werden musste.

Die aktuelle Juniprognose zu den Wirtschaftsaussichten der Niederlande für die Jahre 2014 und 2015 steht in niederländischer Sprache auf der Website des CPB zum Download bereit.