Nachrichten Februar 2014


URTEIL: Drei Jahre Haft für niederländischen „Skandalarzt“

Almelo. AF/NOS/rechtspraak.nl. 12. Februar 2014.

Drei Jahre ohne Bewährung. So lautet das gestern in Almelo gefällte Urteil für den ehemaligen Neurologen Ernst Jansen Steur. Zur Last gelegt wurden dem Niederländer, der auch einige Zeit in Deutschland gearbeitet hat, unter anderem absichtlich falsch gestellte Diagnosen sowie falsch verschriebene Medikamente.

Das Gericht sah es als bewiesen an, dass der Angeklagte als Arzt bei acht Patienten falsche Diagnosen gestellt hatte. Nicht nur, dass daraufhin unnötige Operationen anberaumt und falsche Medikamente verordnet wurden – eine Patientin beging Selbstmord, nachdem ihr fälschlicherweise mitgeteilt worden war, sie leide an Alzheimer. Auch wurde Jansen Steur für schuldig befunden, einen Rezeptblock gestohlen, Urkunden und Rezepte gefälscht zu haben sowie Gelder veruntreut zu haben. Jansen Steurs Anwalt kündigte an, gegen das Urteil in Berufung gehen zu wollen.

Auch in Deutschland wurde der Fall Jansen Steur mit Interesse verfolgt, da der Mediziner trotz der strafrechtlichen Verfolgung und der Aberkennung seiner Zulassung in seiner Heimat, zwischen 2004 und 2013 an verschiedenen deutschen Kliniken als Arzt angestellt war (NiederlandeNet berichtete).

Die deutsche Staatsanwaltschaft in Mainz hat inzwischen strafrechtliche Untersuchungen gegen Ernst Jansen Steur aufgenommen. In Deutschland wird ihm vorgeworfen, einer Patientin aus Worms schwere körperliche Schäden zugefügt zu haben.