Nachrichten Februar 2014


SPORT: goldenes Wochende für die Niederlande

Sotschi. ML/ard.de/Elsavier/sportnieuws.nl/Süddeutsche.de/zdf.de. 10. Februar 2014.

Sven Kramer hat für die Niederlande das erste olympische Gold über 5.000 Meter im Eisschnelllauf in Sotschi errungen. In einem fulminanten Rennen gegen die Uhr ließ Kramer seine Konkurrenten alt aussehen. Platz zwei und drei belegten mit Jan Blokhuijsen und Jorrit Bergsma zwei Landsleute. Der vierte Niederländer im Bunde war König Willem-Alexander, der die Ehrung vornehmen durfte. Am Sonntag rundete Ireen Wüst mit einer weiteren Goldmedaille über 3.000 Meter das erfolgreiche Wochenende ab.

Unter den Anfeuerungsrufen des niederländischen Königs Willem-Alexander lief Kramer ein diszipliniertes Rennen auf höchsten Niveau. Nahezu konstante Rundenzeiten von stets unter 30 Sekunden waren bis zu diesem Zeitpunkt noch keinem Athleten gelungen. Ein Vorsprung von 8,75 Sekunden auf den bis dahin Führenden und eine Endzeit von 6:10,76 bedeuteten Platz 1 und einen neuen Olympiarekord für Kramer.

Doch die härteste Konkurrenz sollte erst noch kommen. Im unmittelbar anschließenden Lauf lief Jorrit Bergsma, der Sven Kramer 2013 in an gleicher Stelle über die doppelte Distanz bereits einmal geschlagen hatte. Und zu Beginn des Rennens hatte Bergsma auch die Nase vorn. Nach 1.800 Meter war er schneller als Kramer über diese Distanz. Doch dann wurden die Rundenzeiten schwächer und der Vorsprung bröckelte. Nach 3.000 Meter zeigte die Uhr bereits wieder ein Plus für Kramer und die Kraft ließ bei Bergsma immer stärker nach, sodass die Zielzeit mit 6:16,66 einen Abstand von fast 6 Sekunden auf Kramer aufwies. Bis zu diesem Zeitpunkt war dies aber immer noch der zweitschnellste Lauf.

Würde der dritte favorisierte Niederländer Jan Blokhuijsen in seinem noch anstehenden Lauf ebenfalls Sven Kramers Zeit attackieren oder sich das Rennen gleichmäßiger als Bergsma einteilen, um sicher Silber zu holen? Auch hier sollte bereits das folgende Rennen die Antwort geben. Für die niederländischen Fans wurde es spannend, denn beide Kufensportler, die nun auf dem Eis liefen, ließen es richtig schnell angehen und der Belgier Bart Swings gab zumindest den neutralen Zuschauern nach 1.800 Metern Hoffnung auf einen Überraschungscoup. Doch zur Hälfte des Rennens war bereits Kramer, wieder das Maß aller Dinge. Swings und Blokhuijsen kämpften nun Kopf an Kopf um Silber und Bronze. Würden sich die beiden vor Bergsma setzen können und den Niederländer auf den undankbaren vierten Platz verdrängen? Im Schlussspurt sicherte sich schließlich Blokhuijsen mit 6:15,71 die Silbermedaille. Somit eroberten drei Niederländer die Medaillenplätze. Obendrein ist Sven Kramer der erste Niederländer, der seinen Olympiatitel über 5.000 Meter verteidigen konnte.

Am Sonntag durften die orangefarbene Delegation erneut zum Feiern auf dem Medal Plaza auflaufen. Ireen Wüst hatte früher am Tag ihr Rennen über 3.000 Meter souverän gewonnen Bevor Wüst jedoch triumphierte hatte es eine Zeit lang so ausgesehen, als würde Annouk van der Weijden für die Niederlande eine Medaille mit nach Hause nehmen. Nach ihrem Lauf war van der Weijden bis dahin die mit Abstand Schnellste (4:05,75). Aber die stärkste Konkurrenz stand noch aus. Zunächst verwies die Russin Olga Graf die Niederländerin einen Platz nach hinten, bevor sie durch die Deutsche Claudia Pechstein einen weiteren Platz einbüßte. Und schon ein weiteres Rennen später hatte die favorisierte Tschechin Martina Sablikova mit 4:01,95 die Spitze erobert und van der Weijden vom Siegertreppchen verdrängt. Somit ruhten alle niederländischen Medaillenhoffnungen auf Ireen Wüst. Die Nordbrabanterin enttäuschte nicht und lieferte ein Meisterwerk ab. Den auf den ersten 2.200 Metern erlaufen Vorsprung sicherte sie auch über die letzten bangen 800 Meter und konnte so als Erstplatzierte mit 4:00,34 nach der Ziellinie die Arme hochreißen.

Mehr über Sven Kramer in unserem Personen A-Z.