Nachrichten Dezember 2014


EU: Deutschland, die Niederlande und Dänemark starten Tierschutz-Initiative

Vught. AF/BMEL/Focus/MinEZ. 15 Dezember 2014.

Deutschland, die Niederlande und Dänemark rufen die Europäische Kommission dazu auf, sich stärker für den Tierschutz zu engagieren. Während eines Gipfeltreffens am Sonntag im niederländischen Vught unterzeichneten die Länder eine entsprechende Erklärung. Auch untereinander wollen die drei Staaten in puncto Tierschutz künftig besser zusammenarbeiten.

„Unser gemeinsames Ziel ist es, den Tierschutz in der EU weiter voranzubringen. Wir werden zur Verbesserung des Tierschutzes unsere Kräfte bündeln und in Zukunft noch enger zusammenarbeiten“, erklärte der deutsche Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) nach dem Gipfeltreffen. Schmidt warb für eine möglichst breite Unterstützung und lud weitere Mitgliedstaaten ein, sich der Erklärung anzuschließen.

Seine niederländische Amtskollegin Sharon Dijksma (PvdA) sagte: „Es ist gut, dass viel Aufmerksamkeit für den Tierschutz besteht. Die Niederlande sind in diesem Bereich führend, doch Tierschutz hört nicht an der Grenze auf. Eine gemeinsame europäische Politik in diesem Bereich verhindert unnötige Probleme und schafft gleiche Ausgangsbedingungen.“

Gemeinsam mit ihrem dänischen Amtskollegen Dan Jørgensen (S) plädierten Schmidt und Dijksma unter anderem für kürzere Transportzeiten für Schlachtvieh innerhalb Europas. Nur noch maximal acht Stunden statt der manchmal mehr als 24 Stunden sollen nach den Vorschlägen der Minister künftig zulässig sein. Auch soll den Tieren während des Transports mehr Platz zur Verfügung stehen. Kälber sollen frühestens im Alter von 14 Tagen transportiert werden – bisher müssen sie maximal zehn Tage alt sein.

Des Weiteren fordern die Minister eine engere Kooperation in der Tierschutzforschung ebenso wie die Verbesserung von Haltungssystemen und den Austausch von Best-Practice-Beispielen. Das neue Bündnis ist der Ansicht, dass die bestehenden Vorschriften der Europäischen Union im Bereich des Tierschutzes in Bezug auf Haltung, Transport und Schlachtung von Tieren konsequenter und einheitlicher durchgesetzt werden müssen.

„Mein Ziel ist es, dass hohe Tierschutzstandards zu einem europäischen Markenzeichen werden. Auch sollte das Wohlergehen der Tiere fester Bestandteil von Handelsabkommen sein und im Rahmen der WTO als Handelsanliegen Berücksichtigung finden“, so Schmidt.

Der Text der Gemeinsamen Erklärung zum Tierschutz sowie weitere Informationen rund um die Initiative Eine Frage der Haltung – neue Wege für mehr Tierwohl sind abrufbar unter: www.bmel.de/tierwohl