Nachrichten Dezember 2014
ERNÄHRUNG: Discounter Lidl rettet niederländisches Schulobstprogramm
Den Haag/Neckarsulm. KL/AD/HP/NRC/RO/VK. 08. Dezember 2014.
Dank eines neuen Abkommens zwischen dem niederländischen Wirtschaftsministerium und der in Deutschland ansässigen Supermarktkette Lidl sollen knapp 100.000 Kinder an 500 niederländischen Schulen ab dem 5. Januar 2015 wieder kostenloses Obst erhalten. Um diesen Deal zu ermöglichen, war zunächst die Anerkennung des Discounters als offizieller Lieferant im Rahmen des EU-Schulobstprogramms erforderlich. Dieser Prozess sei nun abgeschlossen, wie die niederländische Staatssekretärin für Wirtschaft, Sharon Dijksma (PvdA), heute bekanntgab.
Das Projekt für kostenloses Schulobst war Anfang November kurzfristig zum Erliegen gekommen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten 350.000 Kinder an 1.700 niederländischen Schulen gratis Obst bezogen. Ende Oktober forderten die bisherigen Lieferanten jedoch Nachbesserungen. Insbesondere kritisierten die Unternehmen das für sie hohe finanzielle Risiko, weil sie die Lieferungen vorfinanzieren mussten. Nachdem das niederländische Wirtschaftsministerium auf die Forderungen nicht eingegangen war, hatten sich die Unternehmen aus dem Programm zurückgezogen. Die Folge war ein abruptes Ende der Obstlieferungen.
Die im deutschen Neckarsulm ansässige Supermarktkette Lidl, die seit 1995 auch in den Niederlanden aktiv ist, wird nun zumindest Teile des Schulobstprogramms übernehmen. Nach Angaben des niederländischen Wirtschaftsministeriums wurde zu diesem Zweck die Regelung inzwischen angepasst: Das Schulobst wird künftig zu 75 Prozent, statt wie bisher zu 50 Prozent, vom Staat subventioniert.
Nach Ansicht des Lidl Nederland-Funktionärs Martijn Somhorst dürfte die Aufgabe zwar eine logistische Herausforderung darstellen, grundsätzlich sei die Supermarktkette jedoch gern bereit, die Verantwortung zu übernehmen. Die niederländische Staatssekretärin Dijksma zeigte sich über die Wiederaufnahme des Projekts erfreut: „Ich bin froh, dass Lidl einen Großteil der weggefallenen Lieferungen von kostenlosem Schulobst übernimmt. Auf diese Weise können die Kinder in der Schule weiterhin leckeres, frisches Ost genießen.“
Weitere Informationen über die deutsch-niederländische Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Groß- und Einzelhandels finden Sie im Dossier „Agrobusiness“ von NiederlandeNet.