Nachrichten April 2014


UMWELT: Brand verwüstet Teile des niederländischen Naturparks De Hoge Veluwe

Apeldoorn. KL/hogeveluwe.nl/KR/NOS/NRC/RPO. 22. April 2014.

Im niederländischen Nationalpark De Hoge Veluwe hat über die Ostertage ein verheerendes Feuer gewütet. Das Gelände liegt nur rund 30 Kilometer von der Grenze zu Nordrhein-Westfalen entfernt, zwischen den Städten Ede und Apeldoorn in der niederländischen Provinz Gelderland. Der Brand war am Sonntagmorgen gegen 8 Uhr am Ostrand des Parks ausgebrochen. Daraufhin mussten die ungefähr 2.000 Besucher des Parks evakuiert werden. Die Räumung des Parkgeländes verlief reibungslos. Niemand wurde verletzt.

Auch das inmitten des Parkgeländes gelegene, international bekannte Kröller-Müller-Museum für Moderne Kunst war von dem Feuer betroffen. Die wertvollsten Gemälde des Museums – dazu zählen Werke von Vincent van Gogh, Pablo Picasso und Piet Mondriaan – mussten aus Sicherheitsgründen vorübergehend in anderen Räumen des Gebäudes untergebracht werden. Das Museum und seine Kunstwerke blieben glücklicherweise unbeschädigt. Das Feuer sei zu keiner Zeit näher als 800 Meter an das Gebäude herangekommen, wie ein Sprecher des Museums inzwischen mitteilte.

Von der Feuersbrunst waren rund 530 Hektar Wald- und Heidegebiet – das entspricht ungefähr zehn Prozent der Gesamtoberfläche des Naturparks – betroffen, von denen ungefähr 350 Hektar zerstört wurden. Damit war es der größte Brand in der Veluwe seit 1976; damals waren zirka 400 Hektar in Flammen aufgegangen. Die niederländischen Feuerwehrleute waren vergangenen Sonntag über zehn Stunden mit den Löscharbeiten beschäftigt, bis sie den Brand gegen 20.30 Uhr unter Kontrolle hatten. Insgesamt setzte die Feuerwehr 130 Personen und 16 Fahrzeuge zur Bekämpfung des Feuers ein. Unterstützung bekamen die geldrischen Feuerwehrleute unter anderem von ihren Kollegen aus der benachbarten Provinz Nordbrabant sowie von einem Hubschrauber der niederländischen Armee.

Die Ursache des großen Naturbrandes am Ostersonntag ist noch unklar. Nach Angaben der Polizei gibt es bisher keine Hinweise auf Brandstiftung, obwohl zumindest in der Gemeinde Hoenderloo Gerüchte darüber kursieren sollen. Der Förster des Nationalparks, Johan Wensink, äußerte hingegen eine andere Vermutung: Seiner Ansicht nach könnte eine alte Phosphorgranate aus dem Zweiten Weltkrieg das Feuer verursacht haben. Einen solchen Fall habe er schon einmal erlebt. Ob diese Spekulationen tatsächlich zutreffen, dürfte sich wohl erst nach Abschluss der laufenden Ermittlungsarbeiten herausstellen.

Alles in allem habe man noch „Glück im Unglück“ gehabt, stellte Naturparkförster Wensink weiter fest. Der Brand sei sehr schnell über das Gebiet hinweggezogen. Zunächst habe der Schaden deshalb schlimmer ausgesehen, als er tatsächlich gewesen sei. Zwar sei die Vegetation verbrannt, aber der Untergrund sei noch nass gewesen – das habe Schlimmeres verhindert. Wensink geht davon aus, dass sich die Heide innerhalb weniger Wochen erholen kann, sofern es genügend Niederschlag gibt. Die Betreiber des Naturparks planen nun die Durchführung einer Fotodokumentation über die allmähliche Erholung der Natur von den Folgen des Brandes.

Der Naturpark De Hoge Veluwe ist seit dem gestrigen Montagmorgen wieder geöffnet. Allerdings können Besucher derzeit nur die Zugänge bei Otterlo und Hoenderloo benutzen, während der Zugang bei Schaarsbergen bis auf weiteres geschlossen bleibt. Auch das auf dem Parkgelände befindliche Kröller-Müller-Museum hat seine Pforten inzwischen wieder geöffnet.

Mehr Informationen zum Nationalpark De Hoge Veluwe finden Sie in unserem Naturschutz-Dossier.