Nachrichten Oktober 2013
EINHEITSTAG: Brandenburger Delegation feierte 3. Oktober in Den Haag
Den Haag/Potsdam. TM/brandenburg.de/RBB. 04. Oktober 2013.
Der Tag der deutschen Einheit wurde nicht nur in Deutschland gefeiert. Zum Anlass des diesjährigen Tages der Deutschen Einheit hat sich eine Delegation des Bundeslandes Brandenburg unter Leitung von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) auf den Weg nach Den Haag gemacht, um den Feiertag in den Niederlanden zu begehen und gleichzeitig sein Bundesland vorzustellen.
Sie waren in den letzten Tagen in Den Haag nicht zu übersehen, die Männer der Potsdamer Riesengarde „Lange Kerls“, die in ihren originalgetreuen Uniformen und Waffen die Zeit um 300 Jahre zurück zur Zeit König Friedrich Wilhelms I. zu drehen schienen. Sie waren die Botschafter einer großen Delegation aus Politikern, Diplomaten, Touristikexperten und Wirtschaftsvertretern, die zum Anlass des Tags der Deutschen Einheit Werbung für ihr Bundesland und auch Werbung für Toleranz und Miteinander machten.
„Wir werden uns in den Niederlanden als modernes, leistungsfähiges und zukunftsgewandtes, gleichwohl aber auch traditionsbewusstes Bundesland darstellen“, so Ministerpräsident Woidke vor der Reise in die Niederlande. Die Wahl für das Land im Westen fiel aufgrund der „starken wirtschaftlichen und kulturellen Verbindungen“ beider Länder, so der Ministerpräsident weiter. Die Niederlande gehören nach der USA und Österreich zu den Top 3 der 42 Länder, die sich wirtschaftlich in Brandenburg engagieren. Auch besuchten im vergangenen Jahr 125.000 Niederländer das deutsche Bundesland.
Cross-Over-Konzert mit Herman van Veen
Weitere Verbindungen zeigte Dietmar Woidke am Vorabend des Einheitsfeiertages in Den Haag auf, als es im Dr. Anton Philipszaal am Den Haager Spuiplein mit einem gemeinsamen Cross-Over-Konzert des Deutschen Filmorchesters Babelsberg und dem Sänger und Liedermacher Herman van Veen zu einer kulturellen Begegnung der besonderen Art kam. Vor Beginn des Konzerts zeichnete der brandenburgische Landesvater die Namensgeschichte der brandenburgischen Stadt Oranienburg nach, die auf die Heirat der niederländischen Prinzessin Luise Henriette von Oranien mit dem Kurfürsten von Brandenburg zurückgeht.

Das Konzert selbst stand ebenfalls im Zeichen der deutsch-niederländischen Freundschaft. Herman van Veen hatte den deutschen Nationalfeiertag zum Anlass genommen und die Komposition „Sieben Briefe“ geschrieben, die in Den Haag uraufgeführt wurde. Sie beschreibt die Geschichte zweier Brüder zur Zeit Friedrichs dem Großen auf ihrem Weg durch Deutschland und die Niederlande in Briefen an ihren Vater. Auch vor, während und nach dem Konzert waren die „Langen Kerls“ aus Brandenburg nicht zu übersehen und ein gern fotografiertes Motive der Konzertgäste.
Das war auch am eigentlichen Feiertag selbst nicht anders: Am Donnerstag konnte man die Potsdamer Riesengarde auf dem zentralen Platz vor dem niederländischen Parlamentsgebäude neben vielen jungen Leuten finden. Dort hatte das Land Brandenburg gemeinsam mit dem Landessportbund unter dem Motto „Op een dag in October“ (dt. „An einem Tag im Oktober“) mehrere große Socceranlagen aufgebaut und führte ein Straßenfußballturnier mit 50 Jugendlichen aus Brandenburg und 200 aus den Niederlanden durch. Ministerpräsident Woidke gab am Donnerstagmorgen gemeinsam mit Den Haags Bürgermeister Jozias van Aartsen den Startschuss für das Turnier. Bei einer kurzen Ansprache schlug er die Brücke zwischen Sport, Wirtschaft und Politik: „Bei dem Wettbewerb geht es nicht allein ums Fußballspielen, sondern auch um Fair Play und gegenseitigen Respekt“, so Woidke.
Gespräche mit Spitzenpolitikern
Den Ministerpräsident führte es anschießend zu Gesprächen mit wichtigen niederländischen Politikern. Nachdem Woidke vor dem Konzert am Mittwochabend bereits mit dem Spitzenkandidaten Diederik Samsom seiner Schwesterpartei PvdA sprechen konnte, standen am Donnerstag Meinungsaustausche mit dem niederländischen Außenminister Frans Timmermans (PvdA) und mit Ministerpräsident Mark Rutte (VVD) an. Zudem kam es zu einem Treffen des Ministerpräsidenten mit Vertretern der brandenburgischen Wirtschaftsdelegation über die Ergebnisse der Gespräche mit niederländischen Unternehmen. Als positives Ergebnis der Reise konnte berichtet werden, dass beide Seiten in den nächsten Monaten im Hochwasserschutz zusammenarbeiten wollen. Außerdem will man gemeinsam leistungsfähige und sichere Datennetze zwischen Krankenhäusern schaffen. Im Gespräch sei auch die Produktion von Kakaobutter im Oberhavel-Kreis.
Am Donnerstagabend erwartete die Delegation aus Potsdam noch eine besondere Ehre: Ministerpräsident Woidke lud gemeinsam mit dem deutschen Botschafter Franz Josef Kremp zu einem Empfang in die Residenz des Botschafters ein. Die beiden Gastgeber begrüßten etwa 600 Gäste aus allen Bereichen der deutsch-niederländischen Kooperation. Sie wurden mit brandenburgischen Köstlichkeiten verwöhnt – zubereitet von Küchenmeister Torsten Kleinschmidt aus der Spreewaldtherme in Burg. In einer Ansprache erinnerte Brandenburgs Ministerpräsident an die deutsche Wiedervereinigung: „Dies wäre ohne die Freundschaft und den guten Willen unserer Nachbarstaaten nicht möglich gewesen. Wir freuen uns über ein vereintes Deutschland, das wie die Niederlande Teil Europas ist.“
Fotos vom Besuch der Brandenburger können hier angesehen werden.