Nachrichten Mai 2013
MONARCHIE: Positive Reaktionen auf den Thronwechsel
Amsterdam. TM/DT/NRC/TR/VK. 01. Mai 2013.
Überwiegend positive Reaktionen hat der gestrige niederländische Thronwechsel von Königin Beatrix auf ihren Sohn Willem-Alexander ausgelöst. Menschen in aller Welt verfolgten die Feierlichkeiten begeistert am Fernseher mit. In Amsterdam selbst waren mehrere zehntausend Oranje-Begeisterte vor Ort und feierten ein großes Volksfest. Lobend waren auch die Medien über den Verlauf und Inhalt der gestrigen Zeremonien.
So fielen die Reaktionen in den großen niederländischen Tageszeitungen sehr positiv aus. Die Abendzeitung NRC Handelsblad titelte in ihrer gestrigen Ausgabe mit einem ganzseitigen Bild von Willem-Alexander, Máxima sowie deren drei Töchtern auf dem Balkon des Palastes. „Die neuen Generationen“ lautete die Überschrift, die den Übergang in die Post-Beatrix-Ära – und damit in eine neue Zeit – verdeutlichte. Auch die Boulevardzeitung De Telegraaf legt einen Schwerpunkt auf den nun durchgeführten Generationswechsel nach 33-jähriger Regentschaft der abgedankten Königin: „Es lebe der König! Huldigung läutet neue Epoche ein“. Die Zeitung schreibt zudem, dass die Art der Feierlichkeiten deutlich macht, dass die Monarchie in den Niederlanden immer noch sehr lebendig ist.
Trouw schreibt, dass sich das neue Königspaar zu einem bindenden Faktor und zu einer progressiven Kraft in der Gesellschaft entwickeln kann: „Die ersten Worte des neuen Königs zu den Generalstaaten stimmen hoffnungsvoll“. Im Zentrum von Berichterstattung und Kommentaren in Trouw stand heute vor allem das Wort „Vertrauen“. So sei Willem-Alexander gestern „mit vollstem Vertrauen [...] als König gehuldigt worden. In einer makellos verlaufenen Zeremonie übernahm er die schwere Aufgabe, um seine Königschaft auf einem ebenso hohen Niveau zu erfüllen, wie seine Mutter es getan hat“. Um Vertrauen ging es, als von Beatrix die Rede war, denn dieses musste sie sich vor 33 Jahren erst einmal erarbeiten, bevor es bis zum heutigen Tage weiter und weiter wachsen konnte. Willem-Alexander selbst wolle als König das gegenseitige Vertrauen zwischen Bürgern und ihrem Staat festigen, wie er sagte. Trouw sah eine „bemerkenswerte umfassende Rede“ bei der neben Vertrauen auch Themen wie gegenseitiges Verständnis und Toleranz angesprochen wurden. Der neue König habe zudem gezeigt, dass er vor allem ein gesellschaftlicher König sein will und wird.
Diese Sichtweite vertritt auch die Tageszeitung de Volkskrant, die heute einzig und allein mit dem Wort „Menschenkönig“, umrahmt von einem ganzseitigen Foto des neuen Königspaars, titelt. Willem-Alexander sei ein moderner König und wolle nach Ansicht der Zeitung ein König der neuen Generation sein, der „lieber mit dem Smartphone als mit dem Zepter schwingt“. Die Sprache seiner Rede war mehr als bei seiner Mutter die von einfachen Leuten, die Rede selbst war weniger gediegen. Mit Königin Beatrix verschwindet laut de Volkskrant „nun (vorläufig) die Majestäthaftigkeit des Amtes“. Dies müsse aber nicht bedauert werden, denn sie passt auch gar nicht zum neuen König. „In kurzen, klaren Sätzen hielt er eine Rede, mit der er deutlich machte, dass er sich nicht alleine im Stil, aber auch inhaltlich einigermaßen von seiner Mutter unterschieden wird.“