Nachrichten Januar 2013
KULTUR: Niederländischer Hörspielregisseur Léon Povel im Alter von 101 Jahren verstorben
Deventer. MWE/historiek.net/NOS/VK. 11. Januar 2013.
Der niederländische Hörspielregisseur Léon Povel ist am Dienstag im Alter von 101 Jahren verstorben. Er arbeitete zunächst als Sprecher beim Sender KRO, bevor er sich in den fünfziger Jahren durch seine Raumfahrthörspiele einen Namen machte, die später auch den niederländischen Astronauten André Kuipers faszinierten.
In den dreißiger Jahren begann Léon Povel, geboren 1911 in Amsterdam, seine Karriere beim Radio als Sprecher des KRO und berichtete seinen Hörern von einigen großen Ereignissen. Beispielsweise berichtete er im Mai 1932, dass das letzte Loch im Abschlussdeich geschlossen worden war. Povel arbeitete bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1976 für den KRO.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Povel zusätzlich Hörspiele für das Radio zu produzieren und Regie zu führen. Von seinen mehr als 900 Hörspielen zählt Sprong in het heelal (dt. Sprung ins Weltall) zu den bekanntesten. Das Hörspiel ist eine Bearbeitung der BBC-Produktion Journey into Space von Charles Chilton. Zwischen 1955 und 1958 wurde Povels niederländische Adaption in mehreren Serien vom KRO ausgestrahlt und erfreute sich großer Popularität, da in derselben Zeit die NASA gegründet wurde und die Sowjetunion damit beschäftigt war, den ersten Sputnik-Satelliten ins All zu schießen.
Vor einigen Jahren legte der Verlag Rubinstein Léon Povels Raumfahrthörspiele erneut auf und der Astronaut André Kuipers, der im vergangenen Jahr einige Monate auf der internationalen Raumstation ISS verbrachte (NiederlandeNet berichtete), bekam sie im Dezember 2011 mit auf die Reise, sodass er sie während seines Aufenthaltes in der Raumstation anhören konnte. Zuvor hatte Kuipers gestanden, dass ihn unter anderem auch die Hörspiele dazu inspiriert hätten, Astronaut zu werden. Für eine weitere Neuauflage der Hörspiele, die in einigen Wochen erscheinen soll, darf Kuipers nun das Vorwort einsprechen.