Nachrichten Februar 2013


BILDUNG: Niederländer sollen für Studium in Deutschland begeistert werden

Nimwegen. MWE/daad.de/duitslandweb.de/nationaleonderwijsgids.nl. 27. Februar 2013.

Am Montag fand an der Radboud Universität in Nimwegen die Konferenz Kansen Verzilveren (dt. Chancen versilbern) statt, bei der es darum ging, unter niederländischen Studenten Interesse für ein Studium in Deutschland zu wecken. Auch Bildungsministerin Jet Bussemaker (PvdA) schaltete sich per Videobotschaft dazu. 25.000 deutschen Studenten in den Niederlanden stehen momentan 1.500 niederländische Studenten in Deutschland gegenüber.

Auf Einladung des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes (DAAD) und des niederländischen Bildungsministeriums diskutierten 130 Hochschulvertreter und -vertreterinnen über die Mobilität zwischen Deutschland und den Niederlanden. Ulrich Grothus, Vize-Vorsitzender des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes (DAAD) sagte, die Mobilität der niederländischen Studenten sei allgemein rückläufig und man müsse sich sorgen, wenn nur wenige Studenten Auslandserfahrungen sammeln würden. Das größte Problem stelle das mangelnde Interesse an der Kultur des Nachbarlandes dar. Zudem sei auch die Zahl der niederländischen Studenten in Deutschland verfälscht, da rund die Hälfte bereits in Deutschland eine weiterführende Schule besucht habe.

Angehende niederländische Akademiker sollten sich stärker mit Sprache und Kultur des Nachbarlandes beschäftigen, so die Meinung der niederländischen Regierung, denn ein Viertel aller Handelskontakte der Niederlande bestehen mit Deutschland. Die Bedeutung und Größe der Handelsbeziehungen zwischen den beiden Nachbarländern zeigte sich auch in einem kürzlich veröffentlichten Bericht des Statistischen Bundesamtes (NiederlandeNet berichtete).

Aber auch für den Fall, dass Interesse am Nachbarland besteht, gibt es einige Hindernisse, die niederländische Studenten von einem Studium in Deutschland abhalten, beispielsweise die Sprache oder die Schwierigkeit Kurse und Abschlüsse im jeweils anderen Land anerkannt zu bekommen. Ministerin Jet Bussemaker verkündete per Videobotschaft, dass durch gezielte Mittel die Information über Studien- und Stipendienmöglichkeiten verbessert werden solle. Sie plädierte außerdem für eine engere deutsch-niederländische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Hochschulpolitik.

Als erste Maßnahme wurde auf der Konferenz die Einrichtung eines Duitslanddesks bekannt gegeben. Dieses soll  beim Duitsland Instituut Amsterdam (DIA) untergebracht werden und eine zentrale Anlaufstelle für Informationen über Studienmöglichkeiten in Deutschland bieten. Sowohl Studenten als auch Universitätsmitarbeiter können sich einer persönlichen Beratung unterziehen oder auf einer neu eingerichteten Website Antworten auf ihre Fragen finden. Finanziert werden soll das Duitslanddesk durch das Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft. Darüber hinaus stellt das Ministerium gemeinsam mit dem DAAD 140.000 Euro pro Jahr für Stipendien zur Verfügung. Diese sollen niederländischen Studenten ermöglichen einige Zeit im deutschen Ausland zu verbringen.

Weitere Informationen in unserem Kurzbeitrag Schlechte Deutschkenntnisse = schlecht für Handel.