Nachrichten Februar 2013
SPORT: Sven Kramer schreibt Eislauf-Geschichte
Hamar. SE/NRC/TR/VK. 18. Februar 2013.
Bei der Eisschnelllauf-WM in Hamar (NOR), die vergangenen Sonntag endete, dominierten die Niederlande. Die Niederländerin Ireen Wüst glänzte mit ihrem vierten WM-Titelgewinn. Ihr Landsmann Sven Kramer sicherte sich als erster Eisschnellläufer in der WM-Geschichte zum sechsten Mal den Titel im Mehrkampf.
Der Eisschnellläufer Sven Kramer gewann auf der Eisbahn in Hamar (NOR) in den abschließenden 10.000 Meter mit einer Zeit von 13.11,86 Minuten. Er verwies damit Bart Swings (BEL) auf den zweiten und Håvard Bøkko (NOR) auf den dritten Platz. In der Weltrangliste zog er mit diesem historischen Sieg am Norweger Oscar Mathisen, der von 1908 bis 1914 fünf WM-Titel holte, und dem Finnen Clas Thunberg, der in den 1920er Jahren fünf WM-Titel gewann, vorbei.
Man fragt sich nun, ob es jemals einen besseren Eisschnellläufer gegeben hat als Sven Kramer. Neben seinen sechs WM-Titeln holte der 26-jährige auch noch sechs EM-Titel und verlor nicht einmal die 5.000 Meter- und 10.000 Meter-Strecke. Neben seinem Eislauftalent sieht man seinem Erfolg auch enorme Disziplin, Ehrgeiz und Konzentrationsvermögen an. Es ist nur wenigen Sportlern bislang gelungen viele Jahre hintereinander die wichtigsten Meisterschaften zu gewinnen. Auch seine Oberschenkelverletzung, die ihn 2011 zu einer sportlichen Pause zwang, brachte ihn nicht davon ab auf hohem Niveau weiterzumachen. Jedoch bleibt für Kramer 2007 sein bestes Jahr. Dort schaffte er die Weltrekorde auf den 5.000 Meter- und den 10.000 Meter-Strecken.
Doch ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. „Ich habe noch so viele Ziele vor Augen. Es gibt noch genug zu gewinnen. Ich habe noch so viel Spaß beim Eislaufen und ich will es so lange es geht machen,“ so Kramer. Jedoch äußerte er sich auch kritisch zu seiner Leistung: „Ich bin schon bessere 10 Kilometer gelaufen als hier [in Hamar].“ In einem Jahr sind die Olympischen Winterspiele in Sotschi (RUS) und Kramer stellt an sich selbst den Anspruch, dort nicht schlechter abzuschneiden als bei dieser Weltmeisterschaft.
Bei den Frauen sicherte sich die Niederländerin Ireen Wüst den vierten WM-Titel im Mehrkampf und ist somit mit ihrer Landsfrau der Eisschnellläuferin Atje Keulen-Deelstra, die in den 1970er Jahren vier WM-Titel gewann, gleichauf.
Dank Diane Valkenburg (NED) ging auch Silber an die Niederlande, Yekaterina Shikhova (RUS) holte sich Bronze. Die 26-jährige Ireen Wüst gewann die Disziplinen 1.500 Meter, 3.000 Meter und 5.000 Meter. Nur die 500 m musste sie Christine Nesbitt (CAN) überlassen.
Für die Olympischen Winterspiele im nächsten Jahr will Wüst nichts an ihren Vorbereitungen verändern und hofft ihre Form von dieser hervorragenden Saison beibehalten zu können. Auch die 28-jährige Diane Valkenburg bereitet sich nun auf die Winterspiele in Sotschi vor, sieht allerdings noch Verbesserungen bei ihren Leistungen, obwohl dieses Turnier ihr bester Mehrkampf gewesen ist.
Mehr über den Eisschnellläufer erfahren Sie auch in unserem Personen A-Z: Sven Kramer