Nachrichten Februar 2013


WIRTSCHAFT: Niederlande erneut in Rezession

Den Haag. /CBS/TR/VK. 15. Februar 2013.


Bereits zum dritten Mal innerhalb von nur vier Jahren befindet sich die niederländische Wirtschaft in einer Rezession. Wie die Statistikbehörde CBS am gestrigen Donnerstag bekannt gab, schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal 2012 mit 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal bzw. mit 0.9 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Der Konsum (-2.3 %) sowie die Investitionen (-5,2 %) zeichnen im Vergleich zum vierten Quartal von 2011 sogar ein noch schlechteres Bild. Einzig die Ausfuhrzahlen des Exportlandes Niederlande liegen mit +3,2 Prozent im grünen Bereich.

Das erneut gesunkene BIP zeigt sich im Alltag konkret vor allem an der immer weiter ansteigenden Zahl von Arbeitslosen sowie den Problemen, die der nationalen Immobilienmarkt dem Polderland in den vergangenen Krisenjahren beschert hat. Hinzu kommt eine sehr geringe Kauflust der niederländischen Verbraucher. Aufgeschreckt durch aktuelle Sparpläne der Regierung, hohe private und die generelle Diskussion um die Sicherheit zukünftiger Pensionszahlengen wird in den Niederlanden im Vergleich zu anderen europäischen Ländern viel eher das vorhandene Geld zur Seite gelegt.

Innerhalb der Wirtschaft selbst zeigen sich die Folgen der Rezession vor allem in den viel geringeren Investitionen und der schrumpfenden Anzahl von Arbeitsplätzen und Stellenangeboten. 2012 gab es in den Niederlanden ganze 93.000 Jobs weniger als noch ein Jahr zuvor. Damit befindet sich das Land auf diesem Gebiet wieder auf dem Niveau von 2007. Einzige Lichtblicke sind und bleiben die chemische sowie pharmazeutische Industrie, wo man immer noch steigende Zahlen verkünden kann.

Keine Sorgen brauchen sich die Niederländer auch um ihren Export zu machen. Allerdings ist die starke Handelsausfuhr zu bedeutenden Teilen auf den Export von heimischem Erdgas zurückzuführenden; einer bekanntlich endlichen Ressource. Aber auch der Rotterdamer Hafen als Europas größter Warenumschlagplatz trug mit einem Rekordjahr 2012 bedeutend dazu bei.