Nachrichten Dezember 2013
WEIHNACHTEN: König Willem-Alexander stellt Nächstenliebe in den Mittelpunkt seiner Ansprache
Wassenaar. TM/NOS. 26. Dezember 2013.
Der niederländische König Willem-Alexander hat gestern seine erste Weihnachtsansprache gehalten. Von seinem Wohnsitz aus, der Villa Eikenhorst in der Gemeinde Wassenaar, richtete er seine Worte an die niederländische Bevölkerung. Dabei ging der König besonders auf die Bedeutung von Partizipation und Nächstenliebe für die Gesellschaft und den Einzelnen ein.
Mit seiner Ansprache führte Willem-Alexander in großen Teilen die Tradition seiner Mutter fort. Großartige Änderungen in Art und Stil, mit denen viele im Vorfeld gerechnet hatten, gab es nicht. Die Ansprache war ebenso wie zu Zeiten Königin Beatrix‘ mit klassischer Musik eingerahmt. Willem-Alexander hatte sich für zwei Stücke von Georg Philipp Telemann und Carl Philipp Emanuel Bach entschieden. Die Ansprache erfolgte aus einem Kaminzimmer, in dem das niederländische Staatsoberhaupt seine Rede aus einem Sessel heraus vortrug. Umrahmt war der König dabei von Portraitfotos seiner drei Töchter sowie einer Fotografie seiner Eltern Beatrix und Claus und einem Portrait von Königin Máxima.
Inhaltlich waren die Unterschiede zu den Ansprachen seiner Mutter schon eher zu erkennen – wenn auch nur auf den zweiten Blick. So ging der König zwar auf die Weihnachtsgeschichte ein, die Worte „Gott“, „Jesus“ oder „Christus“ benutzte er im Gegensatz zu früheren Weihnachtsansprachen seiner Mutter jedoch nicht. Auch vermied Willem-Alexander es, seine Sorgen über ganz bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen konkret zu äußern. Trotz alledem benannte er aber die allgemeinen Besorgnisse unserer Zeit wie Arbeitslosigkeit, Zukunftssorgen, Stress oder Einsamkeit.
Die Weihnachtszeit als Fest der Familie und der Nächstenliebe, so der König, sei ein gutes Beispiel dafür, was wirklich wichtig sei: nämlich die Verbindungen von Menschen untereinander. Sei es bei der familiäre Unterstützung, bei Menschen, die nach großen Rückschlägen wie Arbeitslosigkeit oder Krankheit aufgefangen werden müssen, Menschen, die die Festtage alleine verbringen und auf eine ausgestreckte Hand warten: „Menschen sind Menschen durch andere Menschen“ zitierte Willem-Alexander ein afrikanisches Sprichwort. „Durch das Eingehen von Verbindungen können Menschen eine Kraft entwickeln, die Berge versetzen kann.“ Dies habe der König nach eigener Aussage beim Thronwechsel am 30. April dieses Jahre selbst zu spüren bekommen: „Für viele – und auch für mich – war dies eine unvergessliche Erfahrung. In diesem Geist können wir das Jahr, welches vor uns liegt, mit Vertrauen entgegen schauen.“
Die Weihnachtsansprache wurde am ersten Weihnachtstag von rund 2,3 Millionen Menschen – und damit deutlich mehr als zuletzt bei Königin Beatrix – am Fernseher verfolgt. Der komplette Text der Ansprache kann hier nachgelesen werden.