Nachrichten Februar 2012


UNFALL: Prinz Johan Friso unter Lawine verschüttet [UPDATE]

Den Haag/Lech. TM/NOS/RVD. 17. Februar 2012.

Wie das niederländische Presseamt RVD am Freitag gegen kurz vor 16 Uhr mitteilte, ist Prinz Johan Friso der Niederlande, zweiter Sohn von Königin Beatrix, am Mittag gegen 12.15 Uhr Opfer eines Lawinenunglücks geworden. Die königliche Familie gastiert zurzeit während ihres Wintersporturlaubs im österreichischen Lech. Wie der RVD meldet, sei Johan Friso, nachdem er 20 Minuten unter 40 cm Schnee verschüttet war, reanimiert und per Traumahelikopter auf die Intensivstation des etwa 100 Kilometer entfernten Innsbrucker Krankenhauses gebracht worden. Gegen kurz vor 16 Uhr wurde gemeldet, dass der Zustand des Prinzen stabil sei, er jedoch noch nicht außer Lebensgefahr schwebt. Wie eine österreichische Lokalzeitung gegen kurz vor halb fünf berichtete, wird aktuell von einer Schädelbasisfraktur bei Prinz Johan Friso gesprochen. [UPDATE, 18.02.2012, TM: Dem widersprechen Aussagen des NRC Handelsblatts, dessen Reporter mit dem behandelnden Arzt gesprochen habe und nach dessen Aussage weder eine Schädelbasisfraktur, noch andere sichtbare Verwundungen am Rest des Körpers bestehen würden. Wohl habe die Reanimierung „ziemlich lange“ gedauert.] Nach Aussage der behandelnden Ärzte wird man sich wohl erst in den kommenden Tagen konkret zum Gesundheitszustand des Prinzen äußern können. [UPDATE, 18.02.2012, TM: Prinz Johan Friso wird in den ersten 24 Stunden nach dem verhehrenden Unglück im künstlichen Koma gehalten. Am heutigen Samstag soll nach Angaben der NRC-Reporterin Jannetje Koelewijn ein MRI-Scan durchgeführt werden. Bei einem CT-Scan waren am Freitag keine Besonderheiten zu erkennen, so die Journalistin, die nach eigenen Angaben ein Gespräch zwischen dem behandelnden Arzt Claudius Thomé und ihrem eigenen Ehemann auffing, der ebenfalls Neurochirurg ist.]

Über das Unglück selbst ist mittlerweile bekannt, dass es sich um eine relativ kleine, 30 Meter lange und 40 Meter breite Lawine gehandelt haben soll, unter der Johan Friso verschüttet wurde. Nach angaben lokaler Medien habe es zuvor eine Lawinengefahr der Stärke 4 (von 5) gegeben. Der Prinz war gemeinsam mit einem Freund unterwegs. Dieser sei nach Angaben des Lecher Bürgermeisters Ludwig Muxel selbst mit dem Schrecken davongekommen. Muxel gab der Nachrichtenagentur ANP zu Protokoll, dass die Gruppe zwar abseits der Piste, wohl aber auf einem Gebiet, wo Skifahren erlaubt war, fuhr. Der Bürgermeister spekulierte darüber, dass die Gruppe um Prinz Johan Friso die Lawine möglicherweise selbst ausgelöst habe.

Unterdessen wurde auch bekannt, dass der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte seine wöchentliche Pressekonferenz aufgrund der aktuellen Ereignisse in Österreich abgesagt habe. Dafür gab er vor Fernsehkameras eine aktuelle Stellungnahme ab. Er sagte dabei, dass er mit Königin Beatrix telefonischen Kontakt gehabt hat. Das Staatsoberhaupt sei im Moment gemeinsam mit Prinzessin Mabel im Krankenhaus in Innsbruck. Erst in den kommenden Tagen seinen nach Angaben der behandelnden Ärzte nähere Aussagen über den tatsächlichen Gesundheitszustand des Prinzen möglich. Die besten Ärzte seien aktuell dabei, Prinz Johan Friso mit aller verfügbaren Kraft zu helfen. Mark Rutte habe der königlichen Familie sein Mitgefühl ausgedrückt.

Die für kommenden Montag angesetzte traditionelle Fotosession der königlichen Familie wurde unterdessen abgesagt. [UPDATE, 18.02.2012, TM: Noch am späten Freitag Abend hat sich der niederländische Kronprinz Willem Alexander gemeinsam mit weiteren Familienmitgliedern auf den Weg nach Österreich gemacht. Mit dem Regierungsflugzeug flogen sie vom Amsterdamer Flughafen Schiphol zum Flughafen im schweizerischen St. Gallen, von wo es weiter nach Lech ging.]