Nachrichten August 2012
EINZELHANDEL: Supermarktkette Albert Heijn eröffnet erste Filiale in Deutschland
Mettmann. MWE/derwesten.de /ftd.de/RP/spiegel.de. 29. August 2012.
Der niederländische Einzelhandelskonzern Ahold wird sich schon bald mit der Supermarktkette Albert Heijn auf den deutschen Markt wagen. Das Konzept „Albert Heijn to go“ richtet sich in verkehrsgünstiger Lage mit einem Angebot aus portioniertem Obst, Snacks und Getränken an Schüler, Studenten und Pendler, die wenig Zeit haben und sich in ihrer Mittagspause oder nach Feierabend schnell mit einem Kaffee oder einem Nudelgericht versorgen wollen.
Bereits im vergangenen November waren die Pläne bekannt geworden (NiederlandeNet berichtete). Nun werden sie in die Tat umgesetzt. Am 12. September wird in Aachen die erste deutsche „Albert Heijn to go“-Filiale eröffnet. Elf weitere sollen innerhalb des nächsten Jahres folgen. Allerdings wird Ahold seine Aktivitäten auf das grenznahe Bundesland Nordrhein-Westfalen beschränken. Das Angebot wird aus dem bestehenden Albert Heijn-Sortiment übernommen, aber auch um klassische Schokoriegel und Softgetränke ergänzt.
Mit kleinen Läden und einem qualitativ hochwertigen sowie frischen Sortiment will sich Ahold auf dem hartumkämpften Lebensmittelmarkt in Deutschland etablieren. Ziel ist es auch, dass der Kunde innerhalb von ein paar Minuten seinen Einkauf erledigen kann. Jürgen Hotz, Deutschland-Chef von Ahold und ehemaliger Aldi-Manager: „Wir wollen den Kunden schnell gesundes Essen in einer angenehmen Atmosphäre bieten.“ Dazu hat sich Ahold eine lukrative Nische ausgesucht, denn das Konzept, das in den Niederlanden schon seit etwa zehn Jahren mit mittlerweile 54 Märkten sehr erfolgreich funktioniert, verbreitet sich zunehmend auch in Deutschland.
Der Kölner Konzern Rewe betreibt seit diesem Jahr neben seinen City-Märkten auch zwei „Rewe to go“-Filialen in Köln und Düsseldorf. Und die Drogeriemarktkette Rossmann plant die Eröffnung ihrer ersten „Express“-Filiale für den 22. September in Dortmund. Dort und an etwa 30 weiteren Standorten in Bahnhofsnähe will Rossmann neben Kosmetikartikeln nun auch Snacks anbieten. Bäckereien und Tankstellen haben sich ebenfalls auf die wachsende Gruppe von Singles mit unregelmäßigen Arbeitszeiten eingestellt. Der Handelsverband Deutschland (HDE) sieht die Versuche der Niederländer auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen allerdings gelassen. „Konkurrenz belebt das Geschäft“, ließ ein Sprecher verlauten.
Jürgen Hotz zweifelt nicht am Erfolg der „Albert Heijn to go“-Filialen in Deutschland: „Das Konzept wird funktionieren, es wird kein Testmarkt“. Allerdings wird Albert Heijn vorerst keine normalen Supermärkte in Deutschland eröffnen und sich weiterhin auf ein schmales Angebot konzentrieren. Bis 2016 seien insgesamt 150 „Albert Heijn to go“-Länden in ganz Europa geplant.
Mehr über die Supermarktkette Albert Heijn und den Mutterkonzern Ahold erfahren Sie in der Rubrik Wirtschaft.