Nachrichten August 2012


WIRTSCHAFT: Möbelmarke IKEA wird niederländisch

Delft. AF/SD/SW/TG. 09. August 2012.

Die Marke IKEA wird niederländisch. Wie am Dienstag bekannt wurde, hat der von IKEA-Gründer Ingvar Kamprad geführte Mutterkonzern Interogo mit Sitz in Liechtenstein den Markennamen für 9 Milliarden Euro an das Tochterunternehmen Inter IKEA Systems in Delft verkauft.

Der multinationale Einrichtungskonzern IKEA ist aufgrund steuerlicher Vorteile schon seit Anfang der 1980er Jahre Eigentum der niederländischen Stiftung INGKA Foundation mit Sitz in Leiden. Auch das Geschäftskonzept der IKEA-Outlets ist als Eigentum der Inter IKEA Systems Holding Delft in niederländischem Besitz. Indem nun auch der Markenname IKEA offiziell in niederländische Hände übergeben wurde, möchte der Konzern größere Transparenz schaffen. Hans Gydell, Geschäftsführer des Tochterunternehmens  Inter IKEA Systems, erklärte gegenüber der schwedischen Zeitung Svenska Dagbladet: „Der Zweck dieser internen Operation ist es, die Struktur der Konzerngruppe zu vereinfachen.“

Die interne Verschiebung des Markennamens in die Niederlande soll endlich Klarheit über den Standort des Unternehmens schaffen.  So sollen Undeutlichkeiten, für welchen Standort Steuern abgeführt werden müssen, beseitigt werden. In der schwedischen Öffentlichkeit wurde schon länger über die unklaren Geldströme des ursprünglich schwedischen Konzerns gemurrt. IKEA war dort aufgrund seiner komplizierten Konzernstruktur, die Holdings und Betriebe in verschiedenen Ländern umfasst, regelmäßig Gegenstand von Debatten. Seit zwei Jahren publiziert der Möbelgigant deshalb seine Jahresbilanzen, um der Kritik zu begegnen.

Die englischsprachige Wirtschaftszeitung aus Schweden Swedish Wire betont jedoch, dass auch nach dem Verkauf der Marke an die Delfter Tochterfirma, IKEA letztendlich dem Mutterkonzern Interogo Foundation gehöre. Dieses alle IKEA-Betriebe und -Tochterunternehmen überkuppelnde Organ ist weiterhin fest in der Hand der schwedischen Gründerfamilie Kamprad.