Nachrichten April 2012
EHRUNG: Angela Merkel ist Namenspatin für rot-orangene Tulpe
Berlin. TM/BKN/VK. 27. April 2012.
Das Timing hätte kaum besser sein können und die Botschaft war deutlich: Als Dank für ihr Engagement um die deutsch-niederländischen Beziehungen und ihren Einsatz bei der europäischen Integration wurde Bundekanzlerin Angela Merkel am Donnerstag ihre eigene Tulpe überreicht. Die Idee für diese Initiative stammte vom niederländischen Botschafter Marnix Krop, für den die rot-orangene Färbung eine Symbolfunktion hat: rot für die CDU und orange für die Niederlande. Deutschland ist der wichtigste Handelspartner der Niederlande – besonders auf dem Blumenmarkt: 30 Prozent des gesamten Blumen- und Pflanzenexports aus den Niederlanden geht nach Deutschland.
Botschafter Marnix Krop war mit einer kleinen Delegation ins Berliner Kanzleramt angereist, um Angela Merkel einen Strauß mit Tulpen zu überreichen. Gemeinsam mit dem Züchter Jos Borst aus Obdam, der diese spezielle Sorte nach achtzehn Jahren per Zufall gezüchtet hatte, und zwei Blumenmädchen in traditioneller nord-holländischer Tracht wurden die Blumen festlich enthüllt und die dazugehörige Urkunde über die Namenspatenschaft an die Bundeskanzlerin überreicht. Züchter Jos Borst überreichte zudem Tulpenzwiebeln, die im Herbst gepflanzt und im Frühjahr 2013 einen niederländischen Akzent beim Kanzleramt setzen werden. Als Standort für die Tulpen kam Angela Merkel spontan ein kleines Feld hinter dem Kanzleramt, an dem sie auf dem Weg vom und zum Hubschrauberlandeplatz regelmäßig vorbeiläuft.
Zu dem Zeitpunkt, als dem niederländischen Botschafter Marnix Krop seine Idee für eine Tulpe „Angela Merkel“ kam, waren die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder auf einem Höhepunkt. In den vergangenen Tagen schien dieses gute Verhältnis durch den Sturz des Kabinetts Rutte (NiederlandeNet berichtete) und dem drohenden Verlust der Niederlande als zuverlässigem und starkem Partner Deutschlands in den aktuellen Anstrengungen zur Bewältigung der Eurokrise einen starken Dämpfer zu erleiden. In der Presse wurde dieser drohende Verlust als bedauerlich und bitter für Deutschland angesehen (NiederlandeNet berichtete). Wie jedoch gestern deutlich wurde, scheint in den Niederlanden trotz gescheiterter Regierung der Wille nach Einhaltung der europaweit verabredeten Maastricht-Stabilitätskriterien nicht verloren gegangen zu sein (NiederlandeNet berichtete). Zu jenem Zeitpunkt, als bei den Verhandlungen in Den Haag ein positiver Abschluss noch nicht in Sicht war, musste Botschafter Krop in Berlin versuchen, die richtigen Worte zu wählen: „In einer Zeit, in der unser Land auf der Suche nach dem richtigen Politikansatz ist, auch in Bezug auf den Haushalt“, sei es gerade die Herangehensweise von Angela Merkel, die in den Niederlanden Bewunderung erweckt, so Krop. Merkel selbst bezeichnete die gegenseitigen Beziehungen der beiden Länder, „die nach der Zeit des Nationalsozialismus Schritt für Schritt aufgebaut wurden“, als „sehr, sehr eng“. Die Tulpe sei für Merkel „eine Blume, die so viele mit den Niederlanden verbinden“. Diese spezielle Version strahle mit ihren Farben „Optimismus für die Zukunft“ aus.