Nachrichten April 2012


VERKEHR: Neue Autobahnverbindung zwischen den Niederlanden und Deutschland

Venlo. AF/BNR/LB Straßenbau NRW/NOS/Rijkswaterstaat/WDR. 05. April 2012.

Heute Morgen wurde ein neuer Autobahnabschnitt im Süden Venlos freigegeben, der eine direkte Verbindung zur Maastalautobahn RW73 schafft. Über diesen neuen Abschnitt der A61 auf deutscher Seite und seine Weiterführung als A74 auf niederländischer Seite wird die Rhein-Ruhr-Region besser mit den Beneluxländern verbunden. Bereits gestern weihte verkehrspolitische Prominenz aus beiden Ländern den neuen Straßenabschnitt ein.

Die niederländische Ministerin für Infrastruktur und Umwelt, Melanie Schultz van Haegen (VVD) eröffnete Mittwochmittag zusammen mit ihrem deutschen Kollegen Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) die neue Autobahn. „Es ist großartig, dass es jetzt eine gute Verbindung zwischen der deutschen A61 und der niederländischen A74 gibt“, so die Ministerin. Auch Ramsauer fand lobende Worte: „Durch die Verknüpfung der A61 mit der A74 wird die Lücke im grenzüberschreitenden Autobahnnetz geschlossen. Deutschland und die Niederlande sind im transeuropäischen Straßennetz nun optimal miteinander verbunden.“

Die Straße wurde günstigerweise rechtzeitig zum Beginn der Floriade 2012 in Venlo (NiederlandeNet berichtete), zu der man circa zwei Millionen Besucher erwartet, fertiggestellt. Das neue Stück Straße soll neben der besseren Verbindung der beiden Nachbarländer aber vor allem den Güterfernverkehr von den innerörtlichen Straßennetzen Venlos auf die Autobahn bringen. Bisher endete die A61 am Venloer Kreisverkehr Keulse Plein, jetzt kann die Stadt südlich umfahren werden. Schultz van Haegen erklärte: „Deutschland und die Niederlande sind jetzt noch besser miteinander verbunden und Venlo wird von anderthalb Millionen Lastwagen, die jedes Jahr durch die Gemeinde fahren, erlöst.

Gebaut wurde das Autobahnstückes auch, weil die Anbindung an die deutsche A 61 als entscheidende Voraussetzung für die Entwicklung grenzüberschreitender Gewerbegebiete gilt. Hubert Bruls, der Bürgermeister Venlos, freut sich deshalb über den Neubau. „Es ist aus ökonomischer Sicht für die Region sehr wichtig, dass die Straße endlich fertiggestellt wurde.“ Die Planungen hatten bereits 1995 begonnen, gebaut wurde seit 2010. Auf deutscher Seite handelte es sich um ungefähr drei Kilometer, auf niederländischer Seite um etwa zweieinhalb Kilometer Autobahn, hinzu kommen fünf Brückenbauwerke, eine neue Anschlussstelle und etwa 550 Meter Lärmschutzwand. Über die genauen Kosten gibt es verschiedene Auskünfte. Während in der Presseinformation des Landesbetriebs Straßenbau NRW von 32 Millionen Euro Baumittel die Rede ist, bezifferte der WDR die Kosten auf 60 Millionen Euro und das niederländische Radio BNR erklärte, der „piepkleine snelweg“ habe 110 Millionen Euro gekostet.

Fest steht jedenfalls, dass der Verkehr seit heute Morgen um sechs Uhr über die funkelnagelneue Straße rollt.